aufmerksam, glaubhaft

Irischer Segen

„Dass jede Gabe, die Gott Dir schenkt,
mit Dir wachse,
und Dir dazu diene,
denen Freude zu schenken,
die Dich mögen.

Dass Du immer einen Freund hast,
der es wert ist, so zu heißen,
dem Du vertrauen kannst,
der Dir hilft, wenn Du traurig bist,
der mit Dir gemeinsam
den Stürmen des Alltags trotzt.

Und noch etwas wünsche ich Dir:
Dass Du in jeder Stunde der Freude
und des Schmerzes die Nähe Gottes spürst.

Das ist mein Wunsch für Dich,
und für alle, die Dich mögen.

Das ist mein Wunsch für Dich.
Heute und alle Tage.“

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Irischer Segensspruch

MalusAepfel

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Der eigene Weg

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„Es  war höchste Zeit, Ansprüche an die Frau geltend zu machen,
die sie sein wollte
– ein Mensch, der bereit war, seinen eigenen Weg zu gehen, ohne sich darum zu scheren, wie andere ihren Erfolg oder ihr Versagen bewerten würden, darunter auch die, die sie liebte.

Sie musste ihren eigenen Lebensentwurf in Angriff nehmen und diesen bis zum Ende verfolgen. Und das ging nicht, indem sie sich versteckte.“

aus: Susan Elizabeth Phillips, „Der schönste Fehler meines Lebens“, blanvalet

Strand

Viele Grüße vom Meer, wo wir trotz Grippe ein schönes Wochenende verbrachten – inklusive anregender Lektüre in einem wunderbaren Hotel. Das obige Zitat habe ich mitgebracht…

aufmerksam

Später. Das heben wir uns für einen besonderen Moment auf.

Vor Kurzem haben mein Mann und ich erlebt, was es bedeutet, sich „etwas Besonderes für später aufzuheben“: Der Likör meines Mannes verlor an Geschmack und verwandelte seine Konsistenz, meine raffinierten Teemischungen aus dem Urlaub dienten als Zuhause für winzige Lebensmittelschädlinge. Seitdem herrscht nach einer Vorrats-Razzia ein strenger Essiggeruch in der Küche, der vom Auswischen der Schränke herrührt.

Wer kennt das nicht? Die teuren Pralinen warten auf Ehrengäste, der besondere Wein auf einen romantischen Augenblick, die afrikanischen Gewürze aus den Flitterwochen auf ein passendes Gericht. Und was passiert? Während der Alltag uns im Griff hat, gehen die „Schätze“ im Vorratsschrank den Weg alles Irdischen und Vergänglichen. Bis wir eines Tages feststellen, dass die Leckereien an Aroma eingebüßt haben und besser zeitnah genossen werden sollten.

In diesem Sinne plädiere ich dafür, Gutes zu genießen, wenn es uns erreicht.  Nicht einen Grund zum Feiern abwarten: Wir brauchen keinen Arbeitsvertrag für unseren Traumjob unterschreiben, den Umzug in die neue elegante Wohnung vollziehen, die nächste Beförderung erleben, das erste Hochzeitsjubiläum bevorstehen haben, um etwas Schönes zu zelebrieren.

Das Leben ist hier und jetzt genießenswert. Die anwesenden Gäste sind die Ehrengäste. Die Partnerin / der Partner ist auch ohne Jubiläum oder inszenierte Romantik meine Aufmerksamkeit wert.
Jenseits von neuen Erfolgserlebnissen und vorzeigbaren Aufstiegen in finanzieller oder sozialer Hinsicht dürfen wir uns selbst so wertschätzen, dass wir uns einen kulinarischen „Schatz“ gönnen.

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Schwarze Bohnen für mehr Dankbarkeit im Alltag

Vor Kurzem hörten wir im Gottesdienst eine Predigt zum Thema „Dankbarkeit“, die der Pastor einer benachbarten Gemeinde hielt. Aus seiner Heimat hatte er kleine, schwarze, getrocknete Bohnen mitgebracht. Er ließ sich einen Kollekten-Korb geben und leerte sie hinein, um sie dann durch die Sitzreihen gehen zu lassen. JedeR durfte sich circa zehn Exemplare heraus nehmen und in die linke Hosentasche stecken.
Bei jedem Grund zu danken, erklärte uns der Pastor, sollten wir eine Bohne aus der linken Tasche in die rechte wandern lassen. Am Abend sollte wir anhand des Inhalts der rechten Tasche nachvollziehen und erinnern, was im Laufe des Tages Positives passiert war.
So weit so gut.
Was mich besonders berührte, war, dass die Beispiele des Predigers wenig mit seinem eigenen Ego zu tun hatten. Wo ich mich über positive Dinge freue, die mir selbst passieren, nannte er ganz andere Beispiele: Dankbarkeit, jemandem geholfen zu haben. Dankbarkeit, einem Obdachlosen etwas Geld gegeben zu haben – wie schön, dass er genug hat, um etwas davon teilen zu können!
Allein die Idee, für das zu danken, was ich geteilt habe, unterschied sich sehr grundlegend von der Idee, dafür zu danken, was ich Gutes erlebt und bekommen habe.
Wieder ein Beweis dafür, wir egozentrisch wir WesteuropäerInnen sogar in unserer Dankbarkeit sind…

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Kindheitsträume leben

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„Neale Donald Walsch, ein weltweit bekannter Autor, hat in einem Bestseller bezweifelt, dass wir Menschen mit einer Tafel auf die Welt kommen, auf der steht, wozu wir bestimmt sind. Er mag recht haben, wenn er damit einen starren Lebensentwurf oder ein feststehendes Berufsbild meint. Meiner Ansicht nach sind wir nur mit einem bestimmten Auftrag auf diese Welt gekommen. Und dieser Auftrag heißt für Sie und mich, so viel kindliche Freude wie nur möglich in unserem Leben zu entfalten. Je mehr Kindheitsträume in unserem Erwachsenendasein tatsächlich Raum zum Leben erhalten, desto größer ist unsere Chance auf seelische Gesundheit. Mir ist bewusst, dass das für manche Experten eine kühne Behauptung ist. Doch ich bleibe dabei: Die Kindheit ist eine Zeit voller Wunder, Paradoxien und gewaltiger Phantasien. Wenn Sie mit Ihren kindlichen Träumen und Interessen in Berührung kommen, fühlt sich das wie Heimat an. Sie erkennen, dass Sie längst mit Ihrer Berufung in Berührung gekommen sind. Denn es kann Sie nicht wirklich etwas berühren, was Sie nicht schon längst irgendwann in der Kindheit berührt hat. Das muss nicht unbedingt das Wesen Ihres augenblicklichen Berufs verändern. Doch Ihr Beruf muss Freundschaft mit Ihrer Identität schließen. Umgekehrt kann ein wiedererstarktes inneres Kind Ihnen die Kraft zurückgeben, die Sie in Ihrem momentanen Wirken so vermissen.“

aus: „Ja! Es gibt den Job, der wirklich zu mir passt!“ von Guido Ernst Hannig
Poster von Urban Graphic UK

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Aufmerksam sein

„Ich weiß nicht, wie sie das aushält,“ sagte meine Mutter, die wegen eines neuerlich missglückten Abenteuers meines Großvaters wütend auf ihn war. Warum meinte sie eigentlich.
Im Grunde wussten wir jedoch alle, wie sie das machte. Sie hielt es aus, weil sie bis zu den Knien im Fluss des Lebens stand und allem große Aufmerksamkeit schenkte.
Meine Großmutter war bereits gestorben, als ich die Lektionen lernte, die ihre Briefe erhielten: Überleben hängt von geistiger Gesundheit ab, und geistige Gesundheit besteht darin, aufmerksam zu sein. Ja, in ihren Briefen schrieb sie, dass Vaters Husten sich verschlimmerte, dass sie das Haus verloren hatten, dass sie ohne Geld und arbeitslos waren, aber auch dass die Tigerlilien blühten und die Eidechse einen sonnigen Platz gefunden hatte, dass sich die Rosen trotz der Hitze hielten.
Meine Großmutter hatte erkannt, was ein Leben voller Schmerzen sie gelehrt hatte:
Ob Erfolg oder Misserfolg, die Wahrheit des Lebens hat wenig mit seiner Qualität zu tun. Die Qualität des Lebens steht immer im Verhältnis zu der Fähigkeit, Freude zu empfinden. Die Fähigkeit, Freude zu empfinden, ist das Geschenk, das man erhält, wenn man aufmerksam ist.

aus: „Der Weg des Künstlers“, Julia Cameron

 

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chachawa: Vor Freude hüpfen

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„Man kann Glück messen an Einkommen, Frau, Kindern, Haus und Auto.
Ich würde es daran messen, wie viel die Menschen lachen,
wie viel sie tanzen und singen.“

Hartmut Rosa

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Glück ist auch, sich im „flow“ mit Blumen zu beschäftigen.
Arbeit kann ich es unmöglich nennen…

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Einen Schritt vor und zwei zurück

Von einem Einjährigen wurde mir eine Lektion erteilt:
Während ich noch beschäftigt war, die Karre im Treppenhaus zu platzieren, fing er an, die Treppe hinauf zu krabbeln. Zu Beginn wirkte es so, als würde er sich mangels etwas Spannenderem die Zeit vertreiben. Er sortierte Knie, Füße, Hände und deren Lage zur Treppenstufe und war vorrangig mit sich selbst beschäftigt. Langsam schien das Hinaufklettern interessant zu werden: So schaffte er robbend zwei Stufen, bis er sich überlegte, dass er sich an den Streben des Geländers aufrichten könnte. Wer nicht laufen kann, schafft im Stehen keine Treppe hochzusteigen, so setzte er sich hin. Und krabbelte eine Stufe wieder hinunter. Zog sich erneut am Geländer hoch, stand wackelig, kam nicht weiter, sank auf die Knie und robbte die Stufe wieder hinauf. Sehr, sehr langsam schaffte er es in den ersten Stock, ich stand jeweils „Auffang-bereit“ hinter ihm. Kaum dass er vor der richtigen Wohnungstür ankam und ich sie weit öffnete, wackelte er auf allen Vieren über den Treppenabsatz und begann den Aufstieg zur nächsten Etage. Wieder mit vielen Fehlversuchen, sich rückwärts hinab rutschen lassen, vorwärts krabbeln, seitwärts hochziehen und doch loslassen. Mit sehr viel Geduld kam er auf dem Treppenabsatz an, wendete und nahm die nächste Etappe in Angriff. Zielstrebiger, mit ruhigen, inzwischen fast gleichmäßigen Bewegungen. So erklomm er Stockwerk um Stockwerk, bis er unter dem Dach angekommen war. Dort wollte er rückwärts die Treppe wieder hinunter rutschen, wovon ich ihn besser abhielt – abends ein Kind mit Gehirnerschütterung seinen Eltern zu übergeben ist nicht die beste Referenz. Also nahm ich ihn auf den Arm, lief durch das Treppenhaus und wollte ihn in die Wohnung bringen, als er vor der Tür darauf bestand, sich umzudrehen und direkt sämtliche Treppen wieder hinauf zu krabbeln. Leider ließ ich ihn auch beim zweiten Mal im Dachgeschoss nicht rückwärts hinab kriechen, was definitiv seine Triumph schmälerte…

Mich hat dieses Erlebnis an zwei Dinge erinnert:
Zum Einen zeigt es mir sehr deutlich mein eigenes Leben: Einen Schritt vor und zwei zurück, bis es langsam rund läuft. Aber auch dann passieren Ereignisse, die sich anfühlen können, als ob mir das Ruder wieder entgleitet und meine Zielgerade abermals aus den Augenwinkeln verschwindet (So, wie ich den Kleinen die Treppe hinunter trug, statt in rückwärts rutschen zu lassen, was seinen Erfolg erst vollständig gemacht hätte).
Egal, ob es um berufliche Ziele, das Abgewöhnen von Schwächen, das Aufbauen von Stärken oder den Alltag in der Ehe geht: Von einer glatten Aufwärtskurve wie in einem Erfolgsdiagramm bin ich weit entfernt. Eher ist mein Leben ein holpriges Zickzack, das voran geht, aber doch viel Geduld benötigt. Das nennen wir „menschlich“. Auch wenn wir uns selbst und allen Mitmenschen gern vorgaukeln, wie viel wir schaffen und wie großartig wir sind: Vieles davon ist doch meist Fassade. Hinter die selbst wir als Hauptperson nur selten schauen…
Ebenso ist es menschlich, dass wir zu Beginn oft nicht wissen, was wir wirklich wollen. So wie der Lütte am Anfang mehr damit beschäftigt war, sich neben und auf der Treppe zu bewegen, als vorwärts zu kommen, müssen wir unsere Richtung erst finden. Wenn diese bestimmt wurde, ist die Frage, wie wir den Weg gestalten: Versuchen wir es auf die perfekte Weise und brauchen dafür viel Energie – oder krabbeln wir mittelmäßig, aber dafür gleichmäßig voran? Lassen wir uns ablenken, verzetteln wir uns und rutschen plötzlich rückwärts wieder zwei Stufen hinab? Oder behalten wir das Ziel fest im Auge, auch wenn wir uns an den Kanten der Treppe unterwegs wund reiben? Erreichen wir das Ziel? Wie sieht es dann in und um uns aus? Und was folgt danach?

Zum Anderen musste ich, während ich begleitend hinter dem Kleinen herging, an Gott denken. So sieht er mich durch mein Leben krabbeln. Er sieht meine Fortschritte, meine Umwege und meine Rückschritte. Er beobachtet, wie ich an Tempo gewinne – und wie ich mich verwirren lasse und verunsichert sitzen bleibe. Wie Weisheit sich aufbaut – und manchmal mit einer dummen Fehleinschätzung wieder den Rückzug antritt. Er freut sich über meine Erfolge und weiß doch, was hinter der nächsten Ecke wartet. Er ist neben, hinter und vor mir. Ob er mich zu meinem Schutz auf den Arm nimmt und eine Abkürzung einschlägt, weiß ich nicht. Aber ich hoffe, dass Gott mich nach meinem großen Triumph davon abhält, die Blumentöpfe der Nachbarn im Dachgeschoss zu demolieren, so wie der Kleine es vorhatte, bevor ich ihn schnappte 😉 .

aufmerksam

Locker lassen

 

Nicht in der Anstrengung vollendet sich unser Leben,
sondern in der gelösten Gebärde freien Empfangens und Genießens.

Reinhard Deichgräber

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aufmerksam, glaubhaft

Den Kurs wählen

In die ersten Augenblicke des neuen Tages
gehören nicht eigene Pläne und Sorgen,
auch nicht Übereifer der Arbeit,
sondern Gottes befreiende Gnade,
Gottes segnende Nähe.

Wir müssen bereit werden,
uns von Gott unterbrechen zu lassen.

Dietrich Bonhoeffer

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