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Sternstunden und Sternschnuppen

Letzte Woche gestaltete ich den „Musikalischen Nachmittag“ mit Abend- und Gute-Nacht-Liedern. Da es kein gemeinsames Singen zu später Stunde gibt, beschloss ich, die liebsten Abendlieder der SeniorInnen einfach mal am Nachmittag zu singen. So früh, wie es dunkel wird, fällt das gar nicht groß auf…
Zwischendurch machten wir Pause, um aus gelber und cremefarbener Pappe Sterne auszuschneiden (ich hatte mit einer Schablone vorgearbeitet und für alle arthritischen Finger bereits einen Schwung Sterne ausgeschnitten). Darauf sollte eine „Sternstunde“ in diesem Jahr notiert werden –  ein Dank. Und auf die Rückseite eine „Sternschnuppe“ für das kommende Jahr – ein Wunsch.
Im Anschluss ging es mit Englisch weiter, hier hatte ich mir mit einem Blick auf den Kalender als Thema „Thanksgiving – Count your blessings“ ausgedacht. Dabei tauchte die Schwierigkeit auf, dass ein Herr meinte, er fände das mit der Dankbarkeit sehr schwierig. Weil er nicht wisse, wem er danken solle: Für den schönen Urlaub, die Gesundheit, dass er sich im Haus wohlfühlt. Ihm fehlte ein Adressat für den Dank, was in der Gruppe mit Befremden aufgenommen wurde, ich aber sehr gut nachvollziehen konnte. Auch weil ich etwas Mitleid mit seinem leeren Stern hatte… 😉
Wem danken wir dafür, dass wir in einem sicheren, wirtschaftlich starken Land leben? Dafür haben wir nichts geleistet. Dass wir hier geboren wurden und nicht im Slum in Indien, ist nicht unser Verdienst. Wem danken wir, dass wir dieses Jahr gesund und im Straßenverkehr bewahrt blieben? Auch dafür haben wir nichts geleistet. Wem danken wir, dass das Geld reichte? Natürlich haben wir dafür gearbeitet, aber dass es letztlich reichte und noch etwas für Schokolade und Urlaub übrig war, das hätte auch anders ausgehen können.
Vieles liegt nicht in unserer Hand. Wir meinen, wir könnten unser Leben kontrollieren, indem wir uns an die Regeln halten und allgemein „unser Bestes geben“. Dass wir vor Arbeitslosigkeit verschont blieben, die Freundinnen und Familienmitglieder gesund und munter sind, das Haus warm und stabil ist, der Bus täglich pünktlich fährt, der Supermarkt vor Nahrungsmitteln überquillt – all das liegt nicht in unserer Macht.

So bleibt die Frage, wem wir dafür danken.
Wer an Gott glaubt, hat eine Adresse. Diese Adresse eignet sich nicht nur für Dankbarkeit, auch für Enttäuschung, Anklage und geplatzte Träume. Natürlich sind wir selbst es, die unser Leben täglich füllen. Und dennoch gibt es keine Geling-Garantie. Weshalb Dankbarkeit uns immer wieder neu vor Augen führt, was uns im Alltag geschenkt wird. Was uns zufällt, oft unverhofft. Meist gehen wir achselzuckend daran vorbei oder glauben, es verdient zu haben. Aber warum sollten wir es verdient haben, und andere nicht? Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist?
Dankbarkeit hilft, jenseits des Machbarkeitswahns das im Blick zu behalten, was uns geschenkt wird. Unverhofft. Unverdient.

Die beschrifteten Sterne klebte ich an die „goldene Wand“ in der Lobby, sodass alle BewohnerInnen und BesucherInnen einen Blick darauf werfen können. Wer wollte, konnte den Stern auch leise für sich beschriften und unter Ausschluss der Öffentlichkeit mitnehmen.

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Sternenkranz mit Alpenveilchen

Mit meiner neuen Sternstanze musste ich unbedingt loslegen, so entstand dieser Kranz. Aus einem Hamburger-Hipster-Heft mit einer sehr schicken Titelseite, die silber schimmert, stanzte ich viele Sterne aus. Als Hintergrundfarbe nahm ich, passend zu den Alpenveilchen, weinroten Karton. Die Sterne klebte ich leicht überlappend zusammen, bis die Kreisform fertig war.
Anschließend schnitt ich Blüten aus dem Alpenveilchen und arrangierte sie in der Mitte des Kranzes.

Zusammen mit kleinen Kerzen in Sternform eignet sich die kreative Idee wunderbar für Geburtstage oder den Valentinstag. Wer mag, stanzt dafür einfach Herzen aus und klebt sie zu einem Kreis zusammen.

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Festlicher Glanz für frostige Balkonkästen

Präparierte Kugeln

Damit die Balkonkästen weniger kahl und verfroren aussehen, plante ich, sie mit Weihnachtskugeln aufzuwerten. Dazu besorgte ich unverwüstliche Plastikkugeln und entfernte alle Aufhänger. In das entstandene Loch klebte ich mit Heißklebe halbierte Schaschlikspieße. So können sie in die Blumenkübel und -kästen gesteckt werden und dort glänzen.

Balkon, geschmückt

Die Erde ist so durchgefroren, dass sich die Spieße kaum hinein schieben lassen. Also auf frostfreie Tage warten…

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Floristischer Workshop: Adventliches Gesteck mit Kerze gestalten

Heute stelle ich die Anleitung für ein Gesteck mit Kerze vor. Zu Beginn wird ein Pinholder (sieht aus wie ein grüner, runder Mini-Tisch aus dem Puppenhaus) mit der dazugehörenden grünen Klebemasse auf einem Glasteller befestigt. Dazu die grüne Klebemasse auf den Pinholder drücken, über der Kerze erwärmen und auf den Teller (der trocken sein muss) pressen. Kurz auskühlen lassen. Dann eine gewässertes Stück Steckmasse auf den Pinholder setzen und die Kanten mit dem Messer anschrägen (die richtige Verwendung von Steckmoos erkläre ich hier).
Nun einen weiteren Pinholder von unten am Kerzenhalter befestigen. Dadurch hat der Kerzenhalter mit seinem Dorn mehr Halt in der Steckmasse (eigentlich wird er sonst für Strohrömer benutzt). Auf dem Bild habe ich einen Zwischenschritt festgehalten, um die Konstruktion unter dem Kerzenhalter zu zeigen. Der Kerzenhalter wird „bis zum Anschlag“ in das Steckmoos gedrückt.

 

Erster Schritt

 

Nun wird die Basis mit Grün ausgesteckt, einige Zweige des Cornus (Hartriegel) sorgen für farbige Akzente. Auch kleine Beerenzweige können eingearbeitet werden. Rund um den Kerzenhalter wird Moos fixiert, um die Steckmasse abzudecken und die Zweige von der Kerze fern zu halten.

 

Gesteck Schritt zwei

 

Anschließend wird die grüne Basis mit dekorativen Accessoires wie Sternen aus Holz und Rinde, Tannenzapfen oder Kugeln ergänzt. Eine Schleife wird aus Schleifenband geknotet und mit Draht im Steckmoos verankert.

 

Gesteck final

 

To create this floral arrangement you will need floral foam (the one to soak), a plate, two pinholders, a candle and a candlestick, twigs and branches, berries and pine cones, ribbon for a bow and wire to place the bow into the floral foam.
First, you take the plate, the pinholder and the „special-green-pinholder-glue“ (don´t known the name) and fix the pinholder on the dry plate. Then you place the wet floral foam on the pinholder. Next you take the candleholder and put another pinholder under the base: It will last much better in the wet foam. Now you can fill the floral foam with lots of twigs, berries and little branches. At least you decorate the green base with pine cones, wooden stars or christmas tree decoartions. Knot a bow out of the ribbon, fix it with wire and insert it into the floral foam. Now you can place the candle and it´s done!

An den beiden letzten Freitagen stellte ich bereits zwei Anleitungen vor: Weihnachtliche Sträuße mit Tannengrün und Blüten sowie ein Gesteck aus Tannenzapfen.

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Floristischer Workshop: Schnelle Ideen für Tannengrün mit blumigen Akzenten

Heute möchte ich für diejenigen vier Anleitungen teilen, die bisher noch keine Idee für die Adventsdekoration haben. Alle, die eine „Schnell-und-schön-Lösung“ suchen, sind bei mir richtig.
Auch jenseits des Sommers mit seiner Blütenfülle sind Vasen schöne Accessoires, um die Wohnung zu dekorieren. In Zusammenarbeit mit  Netzshopping.de stelle ich euch unterschiedliche Dekorationstipps vor. In dieser Online Mall findet sich eine große Vielfalt an Vasen und eine übersichtliche Darstellung der Shops, wo sie zu erwerben sind. Dort ist für alles Geschmäcker und Gestaltungsideen etwas zu finden.

Natürlich bildet Tannengrün die Basis, dazu habe ich ein Bund „Gemischtes Grün“ auf dem Wochenmarkt besorgt. Damit es fröhlicher und floraler wirkt, setzte ich in den beiden ersten Vorschlägen mit Chrysanthemen bunte Akzente.

 

Bauchige Vasen

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Bauchige Vasen mag ich am Liebsten, weil sie den Blumenstielen viel Platz bieten. Durch die enge Öffnung werden die Stiele sicher gehalten und können sich über der Bindestelle voluminös auffächern. So entstehen Blumenarrangements, die auch mit einer begrenzten Zahl Blumen und Zweigen füllig wirken.

Hier habe ich einen je einen Tannenzweig, einen gelbgrünen Thujazweig und zwei Stiele Chrysanthemen in Schattierungen von gelblichem Grün bis Zitronengelb verwendet. Eine Chrysantheme in kräftigem Orange pro Vase setzt einen auffälligen Kontrast. Diese Mischung aus weihnachtlich und blumig wird durch farblich passende Kugeln ergänzt.

 

Flaschenvasen

 

Vasen-Sets sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Dafür mische ich gerne gekaufte Vasen mit Mitbringseln aus dem Urlaub oder aus dem Restaurant: Kleine Flaschen lassen sich wunderbar mit Glasvasen in Flaschenform mixen. Eine gemeinsame Farbe hält die Gruppe zusammen.
Für das zweite Beispiel habe ich duftende Nobilistanne mit Chrysanthemen in weiß und rosa arrangiert. Passend zu den blauen Vasen setzte ich Accessoires in weiß und silber ein. Kleine Stryroporsterne am Draht lassen sich wunderbar in den Zweigen verteilen und befestigen. Da sie fast nichts wiegen, eignen sie sich gut für fragile Blumensträuße. Auch Dekorationselemente am Stab wie meine „Märchenvögel“ verstärken die festliche Wirkung. Da sie zwischen die Blumenstiele in die Vase geschoben werden, halten sie auch zwischen verletzlichen Blüten.

 

Bodenvase

 

Im Wohnzimmer habe ich die Bodenvase, die sonst nur drei knorrige Äste hält, mit einem Bund Seidenkiefer gefüllt. Drei Glasanhänger platzierte ich in den Zweigen, alle anderen farblich passenden Kugeln liegen lässig rund um die Bodenvase. Ich bin von diesem sehr schnellen, sehr effektvollen Arrangement total begeistert – leider eignet es sich nicht für Haushalte mit Kindern oder Tieren…

 

Stillleben Rosen in apricot

 

Wer findet, dass meine Variante „Tannengrün mit Blüten“ immer noch viel zu robust wirkt, mag vielleicht diese Variante: Rosen in glänzenden Vasen mit Dekorationselementen, die winterlich wirken, aber weit von üblichen Weihnachtstraditionen entfernt sind. Um die konische Vase mit ihrer breiten Öffnung zu füllen, werden zu den Blumen weitere Elemente wie Zweige oder Blätter benötigt, um Volumen zu schaffen.

Diesen Beitrag teile ich auf den Link-Parties FloralFridayFoto, FridayFlowerday, FlowerPowerBloggers, Crealopee und Freutag.

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Liebevolle Adventskalender für Erwachsene gestalten

Adventskalender

Einen Adventskalender auf Naschen zu reduzieren, finde ich eine vertane Chance. Daher habe ich dieses Jahr Adventskalender vorbereitet, die entweder ein kluges Zitat zusammen mit einer Kleinigkeit enthalten. Oder, in der Version für meinen Mann, ein liebevolles Kompliment mit einem kleinen Geschenk pro Tag.

Adventskalender Detail

Den Adventskalender für meinen Mann habe ich folgendermaßen angefertigt:
Einen Kleiderbügel aus Plastik umwickelte ich mit einem Satinband, das ich in regelmäßigen Abständen mit der Heißklebepistole fixierte. Danach wickelte ich ein halbtransparentes, dunkelblaues Chiffonband darüber.
Die Süßigkeiten und Geschenke verpackte ich mit jeweils einer liebevollen Notiz in blaues Geschenkpapier mit silbernen und goldenen Schneeflocken. Ein Teil der Geschenke kam in kleine blaue Teedosen mit goldenen Sternen und Monden. So entsteht ein einheitliches Design. Alle Päckchen band ich mit Geschenkband am Bügel fest. Zusätzlich hängte ich goldene Sterne, Schneeflocken und Kugeln an den Bügel, damit er auch im halb gerupften Zustand noch schön aussieht.

Adventskalender Inhalt

Überall werden bereits Ideen für den Inhalt des Adventskalenders gesammelt. Damit nicht nur Kinder, sondern auch PartnerInnen oder SeniorInnen beglückt werden, habe ich mir erwachsene Geschenkideen ausgedacht:

– Kleine Packungen mit Studentenfutter oder salzigen Nüssen
– Kleine Lakritzpackungen
– ein gerahmtes Urlaubsbild als Erinnerung
– Socken
– ein neues Gemüsemesser
– schönes Lesezeichen
– hochwertiger Stift für Einkaufszettel und Büro
– Postkartenkalender für das neue Jahr
– Hustenbonbons
– Duschgel und Shampoo in kleiner Größe für unterwegs
– Handcreme für trockene Winterhände
– Teebeutel mit Erkältungstee
– eine neongelbe Weste für´s Radfahren im Dunkeln
– Eiskratzer für´s Auto
– Meisenknödel für den Garten
– Nagellack oder Lippenstift
– Kerzen
– Taschenwärmer zum Knicken oder Dinkelkissen (zum Erwärmen in der Mikrowelle)
– schöne Tasse
– Taschenspiegel (auch für die praktisch, die sich nicht schminken, sondern nach einem Mittagessen außer Haus kurz die Zähne auf Spinatreste kontrollieren wollen 😉 )

 

Inhalt Adventskalender

Auch hochwertiges Geschenkpapier lässt sich rahmen und verschenken.

 

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Mit diesem Beitrag nehme ich am Adventskalender-Gewinnspiel von Minidrops teil.

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Worüber würdest du dich freuen, wenn du ein armes Kind wärst?

Bei uns im Gottesdienst gibt es jeden Sonntag ein „Wort an die Kinder“. Sie werden altersgerecht angesprochen, erfahren Aufmerksamkeit und Wertschätzung seitens der Erwachsenen und verlassen anschließend den Gottesdienstraum für ein eigenes Kinderprogramm.
Heute übernahm ich relativ spontan sowohl einen Teil der Moderation als auch das „Wort an die Kinder“. Als Gesprächsanlass nahm ich das Paket für „Weihnachten im Schuhkarton“, das ich gepackt hatte und im Anschluss abgeben wollte.
„Weihnachten im Schuhkarton“ ist eine Initiative, die dazu einlädt, bedürftigen Kindern in Osteuropa und Asien ein Paket zu senden. Für drei unterschiedliche Altersgruppen gibt es Empfehlungen, welche Gegenstände benötigt werden und welche nicht eingepackt werden dürfen (aus Gründen der Sicherheit und Logistik, um Gläubige anderer Religionen zu respektieren oder um Kinder aus Kriegsgebieten nicht zu ängstigen). Je nach Religion vor Ort wird die Weihnachtsgeschichte als Heft beigelegt oder nicht. Die Pakete werden regional gesammelt, kontrolliert, beanstandete Gegenstände (wie Second-Hand-Kleidung, Gummibärchen mit Gelatine oder Kriegsspielzeug) entfernt und mit LKWs auf den Weg gebracht.
Da noch bis zum 15.11.2016 Päckchen gepackt werden können, teile ich heute mein „Wort an die Kinder“, das sich als Impuls sicher auch für andere Kirchengemeinden und Kindergottesdienste eignet.

Weihnachten im Schuhkarton

„Hallo Kinder, kommt doch mal zu mir nach vorn auf die Treppenstufe. Ich habe euch heute ein Paket mitgebracht. Und einen großen Beutel. Wer von euch nimmt bitte den Karton? Ich habe nämlich nicht so viel Platz auf meinem Schoß.
(Übergebe einem Kind, das gern den Karton halten möchte, den bunt beklebten Schuhkarton)
Jetzt schau mal in das Paket rein. Ist da was drin? Nee, das ist leer. Ich möchte mit euch heute ein Paket packen. Für ein Kind, das in einem anderen Land lebt und dessen Familie nur sehr wenig Geld hat. Stellt euch vor, ihr seid ein Kind in einem fernen Land. Mama und Papa müssen immer arbeiten, und obwohl sie so viel arbeiten, verdienen sie nur ganz wenig Geld. In dem Land ist es im Winter sehr kalt, und der eisige Wind pustet bis ins Haus rein. Das Haus ist nicht so gemütlich und warm wie bei uns, weil gute Häuser viel Geld kosten. Und das hat die Familie nicht. Bei der Familie gibt es nur so langweiliges Essen wie Reis und Kartoffeln, manchmal ein bißchen Gemüse. Aber keine Schokolade und keinen Kuchen, das ist zu teuer. Wenn ihr dort ein Kind wärt, hättet ihr nur wenig Spielzeug. Und das müsstet ihr euch mit den Geschwistern immer teilen. Wenn das Spielzeug kaputt geht, gibt´s erstmal kein neues. Wenn ihr wachst und die Hose zu kurz wird, oder der Pulli zu klein, dann müssen Mama und Papa extra arbeiten, um Geld für Klamotten zu verdienen. Und wenn in der Schule der Bleistift ganz klein geschrieben ist und die Filzstifte verbraucht, dann ist das Pech. So ist das Leben bei einer armen Familie. Da habt ihr das hier richtig gut, wenn wir mal drüber nachdenken.
Jetzt überlegt mal: Wenn ihr so ein armes Kind wärt, worüber würdet ihr euch freuen?
In diesem Beutel habe ich alle möglichen Dinge drin, die das Kind gut gebrauchen kann. Ihr sagt mir einfach eure Ideen und mal gucken, ob ich das ins Paket packen kann. Das Paket ist ganz in echt für ein Kind, das mache ich nachher zu und gebe es ab.

(Die Kinder nennen ihre Vorschläge, ich moderiere. Passende Gegenstände hole ich aus dem Beutel, gebe sie dem jeweiligen Kind, lasse sie einmal „untersuchen“ und den Gegenstand in den Karton legen. Vorschläge, zu denen ich nichts griffbereit habe, kommentiere ich wertschätzend und sage kurz, warum ich sie nicht dabei habe (Zu groß für einen Schuhkarton, nicht für den weiten Weg bis an den Zielort geeignet, habe selbst nicht dran gedacht, usw.) Sobald die Ideen weniger werden, lege ich den Beutel in die Mitte und die Kinder können reingreifen. Ich nenne, was sie herausholen, und warum das Kind diese Gegenstände braucht.)

Vielen Dank für eure Hilfe. Wir haben zusammen eine Überraschung für ein Kind vorbereitet. Jetzt kommt das Paket zu einer Sammelstelle und wird dort in einen Laster gepackt, damit es auf die Reise gehen kann. Es sind noch zwei Wochen Zeit, bis das letzte Paket abgegeben werden soll. Vielleicht habt ihr ja Lust, zusammen mit Mama und Papa praktische und schöne Sachen einzukaufen und auch einen Karton zu packen. Dann bekommt von uns nicht nur ein Kind ein Paket, sondern zwei oder drei oder vier Kinder können sich freuen.“

Weitere Impulse für Kindergruppen:

Frühjahrsputz im Herzen
Wie leben wir Christen Gemeinschaft?
Danke-Konfetti für Erntedank
Fasching: Wollen wir echt sein oder Masken tragen?
Pfingsten: Den Heiligen Geist kindgerecht erklären

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Weihnachtstafel gestaltet mit Marsalarot

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Laut „Pantone“ wurde für 2015 der Ton „Marsala“ zur Farbe des Jahres gekürt. Nachdem ich mich sämtliche zwölf Monate nicht darum kümmerte, entstand nun versehentlich die Tafel für Weihnachten im passenden Ton. Es fing mit den Mini-Orchideen an, die ich zufällig auf dem Wochenmarkt erstand. Die Blumenhändler nebenan auf dem Platz hatten wunderbare Chrysanthemen in passenden Schattierungen. Zusammen mit den Alpenveilchen, die hier schon eine Weile im Topf blühten und für diesen Anlass „geschlachtet“ wurden, sowie weiteren Blüten gestaltete ich wunderbare Blumengestecke.

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Viel Silber ist dieses Jahr bei uns zu sehen, auch das klare Blau und das frische Grün von neulich wurden weiter verwendet. Durch den Pink-Weinrot-Marsala-Ton werden die Farben festlich ergänzt. Die Orchideen und Rosen sorgen für die von mir so geliebte Leichtigkeit und schaffen feminine Akzente. Für die Töpfe der Orchideen habe ich Teelichtgläser in zartem Grün innen mit Alufolie ausgeschlagen. So passen sie sich dem Design an, ohne dass ich auf die Schnelle noch etwas Neues kaufen musste.

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Gestern buk ich noch frische Kekse, da ich endlich die passenden Ausstechförmchen dazu hatte: Die Keks-Blüten sollen Amaryllis sein, mit ihren Stempel und Staubgefäßen. Dass ich den Zuckerguss rosa eingefärbt habe, fällt leider kaum auf.

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Umkränzt wird die Amaryllis von Chrysanthemen mit kontrastierenden Spitzen und Hypericum in leuchtendem Rot. Die kleinen Vögelchen sind sicher kitschig, aber ich finde sie in diesem Jahr ganz wundervoll.
Jedes Mal staune ich wieder über die prächtigen Blüten, die sich aus den unscheinbaren Knospen der Amaryllis entwickeln.

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In den Gläser befindet sich „Schneegestöber“ in geschichteter Form, auch wenn die Schichten außen nur teilweis sichtbar sind. Im Sommer hatte ich auf dem Markt so viele Beeren eingekauft, dass ich mit dem Verzehr kaum hinterher kam (Es war einfach ein wunderbares Beeren-Jahr, gestern haben wir sogar jetzt noch Himbeeren am Strauch entdeckt). Daher fror ich einen Teil ein, an den ich mich rechtzeitig erinnerte – frisch und sahnig finde ich das „Schneegestöber“ zwischen all den Lebkuchen und Schokoladenmandeln schön fruchtig.
Wer „Schneegestöber“ nicht kennt: Es besteht aus Beeren nach Wahl, Schlagsahne und Baiser. Die schwedische Variante heißt „Marängsviss“ und wird aus Bananen, Schlagsahne, Baiser und Schokoladensauce zubereitet.

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Die Engelsflügel fügen sich farblich harmonisch ein, obwohl sie schon einige Jahre in der Weihnachtskiste vorhanden sind und zufällig passend aus dem Fundus geholt wurden…

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Auch den Beistelltisch am Sofa habe ich passend geschmückt, ein zweites selbstgemachtes Gesteck aus den üppigen Blüten hat hier seinen Platz gefunden. Ein bronzefarbener „Love“-Schriftzug spiegelt die parallel hängende Girlande und sorgt für Glanz.

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Das blau-grüne Farbschema endet auf dem Fensterbrett. Neulich saßen die Eulen noch im Tannengrün, das inzwischen zu trocken ist, um attraktiv zu sein.

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Dieses Jahr habe ich gelernt, dass es kaum möglich ist, wirklich frisches Tannengrün (oder Adventskränze) zu bekommen. Tatsächlich stammte das einzig frische Tannengrün, das ich im Advent zu Gesicht bekam, direkt vom Großmarkt. Meine Zweige besorgte ich auf dem Wochenmarkt, sie waren definitiv nicht frisch. Aber als Endverbraucherin blieb mir nichts anderes übrig… So sitzen die Eulen nun in winterlich-kahlen Buchenzweigen aus dem Garten, das gefällt mir noch besser.

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Die Blumen schicke ich mit vielen Grüßen zum Friday Flowerday, Maleviks Rosengarten und zu Floral Friday Fotos.

Festliche Tischdekorationen gibt es bei Tischlein deck dich zu bewundern.

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Regnerische Weihnachtsfloristik

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Diese weihnachtlich geschmückten Pflanzen hatten bisher ein wirklich dramatisches Leben: Gerettet wurden sie aus dem Kompost einer Baumschule, wo Schatz und ich einen Tannenbaum absägten und ihn zum Transport nach Hause auf mein Fahrrad schnallten. Funktionionierte hervorragend, alle Beteiligten kamen heil zu Hause an.

 

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Tags darauf sammelte ich Lärchenzapfen und verarbeitete sie in der Wohnung zu kleinen Kränzen und anderen Elementen. Dabei krochen durch die Wärme lauter sehr, sehr lebendige Wanzen aus den Lärchenzapfen und schwirrten innerhalb weniger Minuten überall herum. Die restliche Population, die aus dem Winterschlaf erwachte, kroch auf allen Flächen umher. Daraufhin verbrachte ich wahnsinnig viel Zeit damit, unzählige Leben zu beenden, und versuchte, nicht die Geduld zu verlieren. Weiterhin finde ich an den unmöglichsten Orten in dieser Wohnung Wanzen. Das habe ich davon, ständig Naturmaterial ins Haus zu schleppen und verarbeiten zu wollen… Bis (fast) alle Wanzen tot waren und die Blumentöpfe endlich Gestalt angenommen hatten, war leider die Sonne gewandert und damit das Tageslicht verschwunden. So musste ich die Fotosession verschieben….

 

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Da wir heute herrlichstes Regenwetter haben, entschied ich mich, das Meiste aus dem wenigen Tageslicht heraus zu holen und dazu den Balkon zu nutzen. Der Balkon ist brandneu, nach ewigen Bauarbeiten (seit Mai) steht er endlich. Leider ist er nach wie vor mit zwei groben Holzlatten verbarrikadiert, sodass wir ihn nicht nutzen können. Nachdem ich heute mehrfach versucht hatte, die Latten durch kräftigen Körpereinsatz zu entfernen, kroch ich unter der untersten auf den Balkon und zurück – mehrfach, bis alles aufgebaut und die Fotos im Kasten waren. Im Regen.
So dramatisch sehen die Arrangements gar nicht aus…

Wer sich nun fragt, was ich mit Pflanzen möchte, die nur langweilige Blätter haben, ohne Beeren oder sonstige Raffinesse: Diese geretteten Stauden sind Heuchera, deren Blätter sehr gern in der Floristik als Bindegrün benutzt werden. Laut Aussagen einer Expertin sind die Blätter, die in Bündeln auf dem Blumengroßmarkt verkauft werden, überdurchschnittlich teuer. Daher freute ich mich sehr, als ich die beiden Stauden aus dem Kompost retten konnte und hoffe, dass sie den Winter gut überstehen. Im neuen Jahr werde ich sie als Quelle für Schnittgrün nutzen (auch wenn ich mit zwei Pflanzen nicht weit komme, aber der Anfang zählt…).

 

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Blumen werden bei FloralFridayFotos und Maleviks Rosengarten gesammelt.