aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Fest der Dankbarkeit: Mein Raumkonzept für die Kirchengemeinde

Am vergangenen Wochenende fand in unserer Kirchengemeinde ein großes Fest statt. Es begann am Samstag mit einer Party als Wiedersehen der ehemaligen Jugend. Darauf folgte am Sonntag nach dem feierlichen Gottesdienst ein Sektempfang und ein mehrgängiges Menü. Im Anschluss entstand ein Programm aus Reden, Musikbeiträgen, Grußworten und Geschenken.

In den vorangegangenen zwei Wochen habe ich viel Material besorgt und war oft zu Recherchezwecken unterwegs. In ungezählten Stunden habe ich danach in Handarbeit die Dekoration gefertigt.
Für die drei seitlichen Fenster des Saals bastelte ich Kränze, die das rot-orange Farbschema transportierten.

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Außerdem produzierte ich viele Papierrosetten und weitere Dekoration in Rot und Orange. Am Freitag befestigte ich sie zusammen mit Lampions, Wabenbällen und einer DANKE-Girlande auf einer sehr langen, wackligen Leiter an den Deckenträgern des Gemeindesaals. Nach vier Stunden des Auf und Ab rund um die Leiter weiß ich, wozu Werkzeuggürtel erfunden wurden! Bei nächster Gelegenheit nähe ich mir einen, bevor ich zum zweiten Mal kopfüber in vier Metern Höhe hänge und einzeln Dekorationsteile anbringe.
Ein erster Eindruck ist im Bild unten während des Aufbaus zu erkennen. Da sich die bunten Kreise in der Luft durch die Heizung ständig drehten, sind viele kaum zu erkennen…

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Tags darauf, mit blau geschlagenem Knie vom ständigen Leiterklettern, folgte am Samstag die zweite Runde vor Ort: Nach der Abholung der Blumen vom Wochenmarkt warteten die Schönheiten darauf, zu dreißig Gestecken verarbeitet zu werden. Ein Bruchteil ist hier in der Küche zu sehen. Zwischen der Anfertigung auf der Arbeitsplatte und dem Transport rüber in den Saal müssen sie warten und aus dem Weg geräumt werden, bis alle fertiggestellt sind.
Für den „Ehrentisch“ sind links zwei besondere Gefäße mit Silberrand zu entdecken.

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Desweiteren baute ich eine „Bonsche-Bar“ (auch bekannt als Candy-Bar) auf, damit die anwesenden Kinder ebenfalls einen Höhepunkt erleben: All die Reden waren es für die Kleinen jedenfalls nicht…

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Am Ende des Fests nahm eine Dreijährige einen Stapel verbliebener Servietten mit nach Hause. Eine Vierjährige sammelte alle rotgestreiften Becher ein, um diesen Schatz weiter zu benutzen…. Die Mädels haben Geschmack! 😉

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Nach dreimaligem Auffüllen aus den geheimen Vorräten war die Bonsche-Bar am späten Nachmittag restlos geleert. Da half auch noch so sehnsüchtiges Herumschleichen nichts…..

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Während ich am Sonntag vor dem Gottesdienst noch die letzten Einzelheiten arrangierte, kümmerten sich Freiwillige um die von mir besorgten Servietten. Leider wurde nicht eingedeckt, sodass die HelferInnen fanden, zumindest die Servietten aufstellen zu müssen. Geschmackssache, aber manchmal heißt es „Delegieren!“.

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Obwohl ich mit den finanziellen Mitteln sehr haushalten musste (Spendengelder!), finde ich das Ergebnis sehr gelungen. Nur eine Aufnahme von den geschmückten Fenstern sowie der Dekoration über den Tischen im Überblick fehlt noch….

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Nachdem die Gestecke am Dienstag für das Treffen der älteren Generation einen zweiten Auftritt bekamen, folgt nun der dritte und letzte bei Holunderblütchens Friday-Flowerday.

Wen ein Blick hinter die Kulissen reizt: Hier habe ich über die Vorbereitung geschrieben.

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Nachtrag:
Heute fotografierte ich einen Teil der Dekoration bei besserem Tageslicht. Dennoch sind gelungene Aufnahmen im Gemeindesaal leider schwer zu erreichen.

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aufmerksam, Gäste & Feste

Wie eine fröhliche, abwechslungsreiche Feier gelingt: Buchempfehlung

Thomas Sünder, ein DJ aus Hamburg, hat vor einigen Jahren ein sehr hilfreiches Buch unter dem Namen „Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen – Tipps vom Profi für die perfekte Hochzeitsfeier“ geschrieben. Mit großem Genuss habe ich es vor Kurzem gelesen und mich einerseits an vielen Stellen bestätigt gefühlt, andererseits viel Neues gelernt.

Im Folgenden möchte ich einige Punkte nennen, die ich nach dem Lesen notiert habe und besonders sinnvoll finde. Da aktuell angesichts des nahenden Frühlings und Sommers wieder viele Paare ihre Hochzeit planen, hoffe ich, dadurch Tipps weitergeben zu können und empfehle die Lektüre des amüsant geschriebenen Ratgebers.

Wo feiern wir
Bezüglich des Raumes ist es vorrangig wichtig, unter sich zu bleiben und sicher zu sein, dass keine Unbekannten dazu stoßen oder laute Parallelveranstaltungen im gleichen Haus stattfinden. Es sind keine eleganten gemieteten Villen nötig – eine gute Mischung an interessanten, liebgewonnenen Gästen garantiert bessere Stimmung als ein teurer Spiegelsaal. Eine regensichere Variante für Veranstaltungen draußen sollte ebenso eingeplant werden wie genügend Parkplätze für alle. Ist die Location für alle, auch ohne Auto, gut zu erreichen? Muss ein Fahrdienst eingerichtet werden oder wird für die Gäste ein Bus gemietet (bei einer Hochzeit von der Kirche zum Ort des Fests beispielsweise)? Gibt es Baustellen in der Umgebung, die zu Umleitungen und Staus führen, was die Anfahrt erschwert (rechtzeitige Information an die Gäste)? Kann die Musik vor Ort so laut sein, wie gewünscht, oder gibt es ein Lautstärkelimit (dann kommt schwer Partystimmung auf)? Ist mindestens eine Stunde vor Beginn alles in der Location fertig vorbereitet – falls Gäste früher kommen oder der vorangehende Programmpunkt kürzer ausfällt?
Die Gastgeber sollten ihre Gäste gut im Blick haben und dezentrale Situationen, wo sich Gäste verlieren und leere Räume entstehen, vermeiden: Das Gemeinschaftsgefühl und damit die Stimmung sinken. Lieber zu „kuschelig“ sitzen und tanzen als für wenige Personen viel ungefüllten Raum haben.
Die Sitzordnung sollte gut geplant sein und, wenn nötig, von den GastgeberInnen gegen spontane „Umplanungen“ seitens einiger Gäste verteidigt werden: Die GastgeberInnen wissen, was sie warum tun.

Wer feiert mit uns
Die GastgeberInnen (das Brautpaar, die Abiturientin, der Jubilar,…) entscheiden nach persönlichem Geschmack, wer eingeladen ist und wer nicht. Niemand sollte aus purer Höflichkeit eingeladen werden: Solche Gäste haben kaum emotionalen Bezug zur Gastgeberin/ zum Gastgeber und sind somit verzichtbar – schließlich kosten Feste oft viel Geld, niemand möchte fast Fremden teure Menüs vorsetzen oder aufgrund ihrer Eigenarten die Stimmung sinken lassen.

Was passiert während unseres Fests
Was wann wie auf dem Fest passiert, bestimmen die GastgeberInnen. Diese wiederum können eine Zeremoniemeisterin / einen Zeremoniemeister bestimmen, die auf der Grundlage der Wünsche und Vorstellungen der GastgeberInnen die Gestaltung koordinieren. Die dazu ausgewählte Person sollte gut kommunizieren können (mit Einladenden und Gästen), Freude an ihrer Aufgabe haben, den Überblick behalten, zuverlässig sein und die Hauptpersonen des Fests vor peinlichen Spielen oder niveaulosen Reden bewahren. Strikt und auch gegen lamentierende Gäste: Die Gäste sind eingeladen, das Zepter behalten die GastgeberInnen in den Händen! Dies im Blick zu behalten und die Regie nicht an übereifrige, aber unkoordinierte Gäste abzugeben, ist von großer Wichtigkeit für das Gelingen der Feier.

Die gemeinsamen Mahlzeiten sollten relativ straff geplant sein. Die Gäste kommen (meist) zum Feiern und um Spaß mit den Hauptpersonen des Tages zu haben, nicht, um stundenlang zu dinieren. Viele Eingeladene können mit acht Gängen aus exquisiten Kreationen wenig anfangen, sodass sich unnötige Längen im Ablauf ergeben und die Gäste sich eher langweilen, als die Speisen zu genießen. Ein zügiges Servieren und Abräumen ist ebenfalls essenziell, um zeitnah die Stimmung steigen zu lassen und die strengen Sitzgruppen aufzulockern. Ständiges Sitzen führt genauso wenig zu ausgelassener Festatmosphäre wie langes Anstehen am Buffet…

In Bezug auf Hochzeiten: Die wenigsten Hochzeitsspiele sind persönlich, lustig und stilvoll. Die meisten sind bekannt und damit ausgelutscht, haben nichts mit dem Brautpaar zu tun und führen zu peinlichen Situationen. Das Zersägen eines Baumstamms mit einer stumpfen Säge in der Mittagshitze, das blinde Füttern des Bräutigams durch die Braut oder seitenlange Verse aus dem Internet sind weder für die Gesellschaft noch für das Paar schön zu erleben. Die „Brautentführung“, die in ländlichen Gebieten noch stattfindet, zerreißt oft das Fest, da durch die Unterbrechung die Stimmung der Feiernden sinkt und das Brautpaar, statt Zeit mit den Gästen in einer teuer gemieteten Location zu verbringen, draußen im Dunklen (und Kalten) nach einander suchen muss.

Grundsätzlich stellt sich die Frage:
Möchte das Brautpaar Spiele und Reden während ihres persönlichen, teuer geplanten Fests erleben? Wenn nicht, hat kein Gast das Recht, die frisch Verheirateten zu peinlichen Aktionen auf der Bühne zu zwingen. Wenn das Brautpaar bestimmte Rituale, Reden und Spiele gut findet, sollte einE ZeremonienmeisterIn diese koordinieren und zeitlich kurz halten: Die meisten Wortbeiträge dauern länger, als die Verantwortlichen dies selbst einschätzen können! Und: Niemand kommt, um Witze von entfernten Onkeln zu hören, die wahlweise niveaulos oder langweilig sind. Wenn die Gäste nicht begründen können, was ihr Beitrag mit den Hauptpersonen zu tun hat und der Witz nicht eindeutig erkennbar ist, sollten derartige Beiträge nicht auf der Bühne erscheinen! Die Investition in einen guten DJ, der weiß, was er tut und für Stimmung auf einer vollen Tanzfläche sorgt, ist besser als die Aneinanderreihung von kostenlosen, aber dafür stimmungsschädigenden Auftritten aus dem Familien- und Bekanntenkreis.

Wie feiern wir und wie kommunizieren wir gut mit unseren Gästen
Die Gäste sollten sowohl auf der Einladung als auch am Tag des Festes immer gut informiert sein, was sie erwartet und wie der Ablauf aussieht. So wissen alle, wie sie sich kleiden, was sie vorbereiten sollen (Angereiste, die plötzlich Gummistiefel für einen Spaziergang brauchen, hätten dies sicher gern vorher gewusst) und wie der zeitliche Ablauf ist. Gibt es Pausen zum Zurückziehen oder für ein Nickerchen im Hotel? Steht Zeit zur freien Verfügung im Laufe des Tages, wenn ja, wann? Oder zieht sich das Fest ohne Unterbrechung über sechs Stunden? Was passiert (in kurzen Stichpunkten) in diesen sechs Stunden? Je nach angekündigten Programmpunkten werden die Gäste eher praktisch gekleidet oder elegant gestylt kommen und sich entsprechend wohlfühlen.

Alle Punkte rund um erfolgreiche Hochzeiten, die sich auch auf andere Feste übertragen lassen, finden sich im Buch “ Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen“ von Thomas Sünder.

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