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Tischdekoration im November: Zwischen Herbst und Winter

 

Im November sind die schönen Seiten des Herbsts meist vorbei: Wärmende Sonnenstrahlen, die durch die Wolken dringen, und farbiges Laub zum Leuchten bringen. Stattdessen viel Nebel, Nieselregen, verwaschene Farben mit hohem Grauanteil.
Meine Tischdekoration für den November besteht aus Fundstücken eines Spaziergangs: Letzte grüne Triebe, dunkelrote Blätter des Perückenstrauchs, ein goldbraunes Ahornblatt, silberne Samenstände und Lärchenzapfen. Astern halten als letzte Blumen im Garten oft bis zum Frost durch, auch sie finden an unserem Tisch Platz.

 

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„Frau Krüerke, kann ich noch mal den Grabbel-Beutel haben?“

 

Vor Kurzem war das wöchentliche Montagsprogramm, das grundsätzlich meine Aufgabe ist, ein Experiment. Die Abteilungsleitung hatte „Quiz- und Ratespiele“ im Hauskurier angekündigt. Natürlich musste der Montagnachmittag mit Quiz deutlich anders gestaltet werden als der Donnerstagvormittag mit dem Gedächtnistraining, auch wenn die gleichen Aufgaben für beide Formate denkbar gewesen wären. So stand ich vor der Herausforderung, dem Titel einerseits zu entsprechen und andererseits etwas auf die Beine zu stellen, was es in dieser Form sonst nicht im Programm gibt. Schnell war klar, dass ich das Ganze spielerisch mit deutlichem Schwerpunkt auf Wahrnehmungsaufgaben anlegen würde.
Nur: Fitte, eloquente, wohlhabende SeniorInnen und Wahrnehmungsspiele?!
Sie würden wohl kaum mit den Händen in eine Wanne voller trockener Bohnen abtauchen und nach Playmobilfiguren suchen. Oder ähnliche Späße, die ich als Therapeutin mit Kindern gern veranstaltet habe.
Dennoch wagte ich den Sprung ins kalte Wasser, erstellte eine Konzept und wartete die Reaktionen der TeilnehmerInnen ab. Hätte mich vorab jemand gefragt, was genau wir bei den Ratespielen machen, und hätte ich verraten, was ich vorbereitet hatte – niemand wäre gekommen. Aber so folgten sie der harmlos klingenden Bezeichnung des Nachmittagsprogramms und wurden gründlich überrascht 😉 .
Wie immer ging es damit los, dass mir auf meinem Stammplatz kräftig auf die Pelle gerückt wurde. Dass Kinder mir am liebsten auf den Schoß kriechen, um möglichst dicht am Geschehen zu sein – total normal. Aber SeniorInnen? Völlig egal, wie viel Platz ich für die Materialien brauche, wir enden immer ziemlich eingekeilt…
Ich fing harmlos mit einem Dutzend Quizfragen zum Allgemeinwissen an – so weit so vorhersehbar. Als nächstes gab ich einen Beutel herum, in dem diverse kleine Alltagsgegenstände ertastet werden sollten, natürlich nur mit einer Hand und ohne hinein zu schauen. Ich hatte erwartet, dass mich an dieser Stelle die ersten tödlichen Blicke treffen und die Empörung um sich greift, „was für Albernheiten“ ich von ihnen verlange. Aber nein, alle wurstelten mit ihren Händen eifrig im Beutel herum und gaben ihrer Nachbarin Tipps, was ich mit gespielt-böser Stimme unterbrechen musste.
Während der Beutel links herum durch den Raum wanderte, gab ich rechts herum eine Kinderzeichnung (aus dem Internet) weiter. Die Aufgabe dazu lautete, zu erraten, wie der Titel des Bildes heißen könnte. Eigentlich war es nur eine offensichtlich wildgewordene, fauchende Katze mit Buckel und gesträubtem Fell als Buntstiftzeichnung. Die Interpretationen reichten vom „Gestiefelten Kater“ bis hin zu „Das Vieh trägt einen Tannenbaum auf dem Rücken“: Auch diese, eigentlich simple, Aufgabe fand reißenden Absatz. Selbst diejenigen, die es noch gar nicht gesehen hatten, erklärten mir bereits, was darauf zu sehen sei. Am Ende beider Runden ließ ich aufzählen, was im Beutel ertastet wurde, und zog den jeweils genannten Gegenstand zum Zeigen heraus. Der Titel des Bildes wurde ebenfalls lautstark ausdiskutiert, sodass ich mich langsam etwas entspannen konnte und guter Hoffnung war, dass die anderen vorbereiteten „Albernheiten“ auch auf fruchtbaren Boden fielen.
Nun teilte ich ein Labyrinth und Bleistifte aus, um wieder etwas klassischer die Erwartungen an die versprochenen Ratespiele zu erfüllen.
Auch Scherzfragen hatte ich gesammelt, ausgedruckt und daraus Karten gebastelt: Auf der einen Seite die Scherzfrage, auf der Rückseite die Lösung. Ich fragte, wer Lust hätte, eine der Fragen vorzulesen und anschließend die Lösung mit der Gruppe zu teilen. Normalerweise üben sich alle in hanseatischer Zurückhaltung, aber jetzt streckten sich viele Hände in die Luft, um eine Karte abzubekommen. Damit auch die Schwerhörigen mitraten konnten, musste ich manchmal die zu leise vorgetragenen Fragen wiederholen. Sonst schafften sie es ganz allein, sich gegenseitig zu erheitern. Auch Fragen, deren Antwort nicht ganz so damenhaft waren (Was bekommt ein Engel, der in einen Misthaufen fällt? -Kotflügel), trafen auf große Begeisterung.
Anschließend erklärte ich die nächste Aufgabe: Mit dem Zeigefinger in großen Buchstaben ein Wort auf den Rücken der Nachbarin schreiben. Dieser wiederum soll den Begriff erraten. Nachdem ich einmal herum gegangen war, um die Paare einzuteilen, damit nicht ständig jemand übrig bleibt und allein sitzt, wurde mir bereits entgegen gerufen: „Frau Krüerke, können wir schon mal anfangen?“ Ich weiß, SeniorInnen sind nicht niedlich, aber ehrlich: Das war niedlich!
Die Zeit gallopierte nur so davon, sodass ich mich den Rätselgeschichten zuwandte. An diesem Nachmittag schienen es die Teilnehmenden besonders zu genießen, etwas vorgelesen zu bekommen, und ich hörte sie förmlich wohlig schnurren. Mit einem Blick in den „Grabbel-Büddel“, wie ich den Tast-Beutel auf hamburgisch nannte, fragte ich in die Runde, ob ich ihn während des Vorlesens noch einmal rum gehen lassen sollte. Schließlich gab es noch jede Menge spannender, unerkannter Gegenstände darin. Völlig begeistert willigten die Damen und Herren ein, was mich wirklich überraschte – ich hätte gedacht, eine Runde sei nett, aber auch genug gewesen. So grabbelten und rätselten wir die letzten Minuten in fröhlicher Eintracht, und ich war wirklich stolz: Auf die SeniorInnen, die sich auf ein für sie ungewohntes Programm eingelassen hatten. Und auf mich, die das Experiment gewagt und souverän geleitet hatte.

 

Hier habe ich Wahrnehmungsspiele für Kinder und Erwachsene gesammelt: Arbeitsmaterial zum Runterladen

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Alte Jeans mit neuem Leben

Dies war eine meiner allerliebsten Jeans, aber auch Jeans gehen den Weg alles Vergänglichen und sind irgendwann durchgescheuert. Da ich unmöglich das gute Stück einfach wegschmeißen wollte, fand ein großer Teil des linken Beins schon vor Längerem eine neue Bestimmung. Der Rest der Hose lag nun wirklich lange genug auf meinem Nähtisch… bis mir endlich eine mögliche neue Verarbeitung einfiel:
Ich schnitt das verbliebene Bein ab und nähte an beide offenen Säume ein romantisches Stoffband mit kleinen Rosenknospen. Den unteren Rand steppte ich zusammen, sodass die Hose nach unten geschlossen war. Einen Beinrest zerschnitt ich, um mit kurzen Stoffstücken den Hosenbund an der Querstange eines Kleiderbügels zu befestigen. So lässt sich die verwandelte Jeans als „Bügel-Beutel“ an der Garderobe, im Bad oder im Kleiderschrank als Auffangbecken für diversen Kleinkram verwenden.

Den Rest des Rosenknospen-Bands verwandelte ich in zwei Schleifen, die ich am Bund und am Bügel befestigte. Das Ganze erinnert mich an eine junge Französin, so frisch und romantisch finde ich das Ergebnis.

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Blumenarrangement wie ein warmer Sonnenstrahl

 

Die Blumen mit warm leuchtenden Farben habe ich in gewässertem Steckmoos arrangiert, Basis ist ein wasserdichter Übertopf aus Plastik. Sie werden in Blumenläden als kostengünstiges „Versteck“ verkauft, wenn es darum geht, eine Blume im Topf ansprechend zu verschenken. Das Steckmoos wiegt im gewässerten Zustand einiges und fasst viele Blumen, daher ist das Gewicht eines solchen Gestecks überraschend hoch. Ein leichtes und strapazierfähiges Gefäß als Basis spart zusätzliches Gewicht und vereinfacht den Transport. Wenn die Blumen verblüht sind, kann die beschenkte Person den Übertopf für eine andere Pflanze benutzen.

 

 

This floral arrangement has it´s base in soaked floral foam. Together with the flowers it becomes quite heavy. A cachepot made of plastic makes it easy to take it along and to hand the flowers over to the presentee. After the flowers faded, the cachepot can be used with new plants.

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Tischdekoration mit gelb-roten Äpfelchen

Nach unserem Ausflug ins Alte Land gestaltete ich eine farbenfrohe Tischdekoration. Dazu verwendete ich kleine Zieräpfel (Holzäpfel), die ich unterwegs gesammelt hatte. Entlang der Hauptstraße in Jork stehen viele gelbleuchtende Ahorn-Bäume, auch ihr Laub findet sich auf dem Teller wieder.

Vorsichtig stach ich Blumendraht durch die Äpfelchen und reihte dabei abwechselnd rote und gelbe Früchte auf. So entstand ein dekorativer kleiner Kranz. Zum Schluss verzwirbelte ich die Drahtenden und kaschierte die Stelle mit einer Satinschleife.

Auf den Teller legte ich ein dunkelrotes Ahornblatt und darauf ein etwas kleineres, gelbes. Sie bilden den Rahmen für den Apfelkranz. Weitere kleine Zieräpfel können locker auf dem Tisch verstreut werden – dank ihrer Größe finden sie auch zwischen Schüsseln und Servierplatten noch Platz.

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Purpurfarbene Blumensinfonie

 

Jedes Mal, wenn ich nach längerer Zeit wieder Blumen binde oder ein Gesteck anfertige, bin ich innerlich ständig kurz davor, laut zu fluchen. Während das Arrangement entsteht, bin ich von vorn bis hinten unzufrieden; denke, dass es niemals etwas Schönes wird und ob ich es nicht besser gleich wieder auseinander nehme. So furchtbar, wie es im Prozess aussieht, kann ich mir doch die Mühe sparen, oder?! Besonders schlimm ist es, wenn mir Profis zu schauen, so wie in diesem Fall während der jährlichen Floristik-Show.

 

 

Wenn die Blumen dann fertig vor mir stehen, die Proportionen stimmen, die Farben harmonieren, denke ich: „Guck, Marie, hast es ja doch geschafft!“ Weiterhin schaue ich wesentlich perfektionistischer auf mein Werk als die Person, die es als Geschenk erhält, aber immerhin habe ich nicht mehr den Drang, es in die Tonne zu treten.
Die Zeit in der Event-Floristik ist tatsächlich schon zwei Jahre her, sodass die Gedanken „Eigentlich kann ich das“ und „Schiet, ich habe total die Übung verloren“ gleichzeitig in mir rangeln.
Wer also auf meine floristischen Werke schaut und meint, mir würde das locker aus der Hand fließen, während mich innerer Friede durchströmt: Ihr wisst nicht, welch tiefe Verzweiflung mich in der Mitte zwischen „Gerade erst angefangen“ und „Fast fertig“ überfällt, wenn ich an meinen Fähigkeiten zweifle.
Am Ende bin ich mit meinem „Baby“ dann aber meist doch zufrieden oder fast zufrieden. Manchmal sogar stolz…
Und oft frage ich mich, wie ich meine ehrgeizigen Ideen, wie hier mit einer absichtlich leicht asymmetrischen Position der Rose, noch besser hätte umsetzen können.

 

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Stimmungsvolles Stillleben, hundertprozentig natürlich

 

Unterwegs im Grünen fand ich ein sehr dickes, sehr feuchtes Stück Baumrinde inklusive Bewohnerinnen in Form von Kellerasseln. Letztere ließ ich dort, die Rinde trocknete später auf dem Balkon gut durch. So konnte ich das schalenförmige Holzstück als Basis für ein herbstliches Arrangement benutzen:
Ich sammelte ebenfalls Pfaffenhütchen (giftig!), Haselnüsse, Beeren vom Weißdorn, grüne Holzäpfel und herabgefallene Zweige. Zusammen mit einer Rose arrangierte ich die Fundstücke auf der karierten Decke und freute mich über das kostenlose Kunstwerk aus der Natur.

 

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Blumige Kunstwerke

 

Im Einkaufszentrum „Wandsbek Quarree“ fand wieder der jährliche Wettbewerb der auszubildenden Floristinnen in Hamburg statt.
Daher machte ich mich mit einer großen Portion Neugier auf den Weg, um mich inspirieren zu lassen und einen interessanten Nachmittag zu erleben.

 

 

Leider fand ich die Kreationen im vergangenen Jahr deutlich überzeugender und spektakulärer als dieses Jahr. Die in meinen Augen schönsten Arbeiten zeige ich hier. Viele Wettbewerbsbeiträge wirkten eher simpel und unreif. Gute Ideen wurden auf eine Art und Weise umgesetzt, die deutlich nach „noch in der Ausbildung“ aussah. Entsprechend schnell war ich mit der Ausstellung fertig.

 

 

Dennoch habe ich mich gut amüsiert, da wieder das Angebot bestand, aus diversen Blüten ein Gesteck anzufertigen. Offensichtlich ist das die „Standard-Kreativ-Aktion“ der letzten Jahre, auch hier hatte ich auf etwas Neues gehofft. Mit zwei schönen Gestecken, die ich noch zeigen werde, fuhr ich bereits nach einer Stunde wieder nach Hause.

 

 

A shopping-mall in Hamburg hosts every year a competition of young florists before their exams. They show their work and have to solve an exercise in front of the public (like the floral arrangements in the last picture). There´s also a show how to work with flowers and the opportunity to create an arrangement yourself.

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Hippe Hose wird kuscheliges Kissen

Vorher: Eine Jeans aus sehr hochwertigem Stoff in meiner Lieblingsfarbe Grün, leider unglaublich bescheiden geschnitten. In der Hoffnung, das tolle Material und die hippe Farbe mit einem eigenen Schnitt zur Geltung kommen zu lassen, kaufte ich sie. Leider stellte sich nach dem ersten Waschen und Tragen heraus, dass es so viele Baustellen gab, dass keine Möglichkeit blieb: Es hätte ein Profi die Jeans völlig neu schneidern müssen.
Also zerschnitt ich sie mit dem Plan, ein Kissen daraus zu nähen.

Dabei stellte ich fest, wie schwierig es ist, die benötigte Länge von einem Meter bei 50cm Breite aus einer Jeans in Größe 36 zu bekommen. An den Beinen getragen, sieht eine Jeans immer nach viel Stoff aus. Aber zerschnitten musste ich ganz schön rechnen und stückeln, bis das Material reichte. Nur der Po blieb über, die Hosentaschen lassen sich noch anderweitig verarbeiten.

So nähte ich zuerst die „Fläche“ des Kissens, klappte es dann auf die Hälfte um, steppte oben die Naht und fügte unten einen Reißverschluss ein.

Nachher: Nachdem es bereits fertig auf der Bank thronte, entschied ich mich doch noch für ein feminines Detail und nähte weiße Spitze auf. Farbe und Stil lockern die karierte Umgebung auf, die Kissen und die Tischdecke habe ich ebenfalls genäht (aus einer Bettwäsche).

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