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Was bedeutet heute Mannsein?

Zwischen Gleichberechtigung und Mannsein:
BRIGITTE-Autor Till Raether hat die Schnauze voll vom Gejammer seiner Geschlechtsgenossen.

Im folgenden Zitate aus dem Artikel, der hier komplett zu finden ist.

Eigentlich müssten die Männer mir leidtun. Denn es heißt ja, Männer neigten zum Selbstmitleid. Und ich werde ständig dazu eingeladen, mich in meiner Eigenschaft als Mann selbst zu bedauern: keine Woche, in der nicht ein Zeitschriften-Aufmacher erscheint oder ein Fernsehbeitrag läuft, in dem es um „Männer in Not“ geht, um „Schlappe Männer“, um Männer, die von den emanzipierten Frauen beruflich, gesellschaftlich und sexuell abgehängt werden, Männer, die mit ihren Chefinnen nicht zurechtkommen und die sich durch die Frauenquote bedroht fühlen. Männer, die finden, dass jetzt auch mal gut ist mit Frauenförderung und Gender-Mainstreaming. Ganz zu schweigen davon, dass wir armen Männer ungesünder leben, zu spät zum Arzt, viel zu spät zum Therapeuten gehen und früher sterben. Männer sind „in Gefahr“, Männer sind „verunsichert“, ja, es droht das „Ende der Männer“. Eigentlich müsste ich mich als solcher bedroht oder zumindest angesprochen fühlen. Tue ich aber nicht. Oder höchstens, indem ich darauf reagieren möchte mit einer einfachen Mitteilung: Es reicht mir. Weder möchte ich von irgendjemandem Mitleid, Zuspruch oder besondere Fürsorge, weil ich Mann bin. Noch habe ich Mitgefühl für jene Männer, die sich jetzt über den „Siegeszug der Frauen“, die „Gleichmacherei“ und ihren Machtverlust beschweren oder deren Verunsicherung von anderen beklagt wird.

(…)

Aus meiner Sicht hat etwa ein großer Teil der Männer überhaupt kein grundsätzliches Problem mit der Emanzipation der Frauen, mit gelebter Gleichberechtigung, mit alltäglicher Aufgabenverteilung jenseits ollster Gender-Klischees. Klar, diese Männer kämpfen und arrangieren sich und stecken zurück und sind zuweilen erschöpft und genervt, aber: Damit geht es ihnen genau wie den Frauen, so geht Leben. Ich nenne diese Männer zur leichteren Erkennbarkeit mal die „Jetzt-Männer“. Wir sind in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass es keine lebenswerte Alternative zur bedingungslosen Gleichberechtigung gibt, weil alle mehr Freiheit und mehr Freude am Leben haben, wenn alles geteilt wird.

(…)

In der aktuellen Debatte werden diese verschiedenen Gruppierungen aber immer schön zusammengerührt. Wer sind denn die „Männer in Not“? Jetzt-Männer brauchen kein Mitleid, weil die Art, wie sie leben, selbst gewählt ist, mit allen Frustrationen, allen Herausforderungen und Rückschritten. Und die anderen, die Vielleicht-Männer und die Ur-Männer? Ganz ehrlich, ich habe keine Lust mehr und kein Interesse daran, Mitgefühl und Verständnis für gesellschaftliche Gruppen zu haben, die sich einer so elementaren (und im Übrigen, wie es immer so schön heißt, „grundgesetzlich verankerten“) Tatsache wie der Gleichberechtigung widersetzen. Egal, auf welche Art: durch Blockieren, Nörgeln, passiven Widerstand, Zoten, Selbstzerstörung oder weinerliche und zugleich selbstbeweihräuchernde Väter-Bücher. Warum soll ich mich, erstens, mit diesen Leuten in einen Topf werfen lassen, und warum soll ich, zweitens, mich darum sorgen, ob sie von der gesellschaftlichen Entwicklung „abgekoppelt werden“, ob sie noch „mitkommen“ oder ob sie das alles „überfordert“? Sie sind doch selber ausgestiegen. Lasst sie doch. Schwierig ist der Weg mit ihnen oder ohne sie, warum also nicht gleich lieber ohne?

(…)

Wenn ich meine Privilegien checke, habe ich mein Leben lang ein Kästchen in jeder Box machen können: weiß, männlich, heterosexuell, gebildete Mittelschicht und so weiter. Ich habe immer zu denen gehört, die am wenigsten diskriminiert werden und die andere am meisten diskriminieren. Diese Erkenntnis hat auch mein Selbstbild als Mann bestimmt: Ich weiß, dass ich den allergrößten Teil meines Lebens fast überall ein etwas besseres Standing gehabt habe, weil ich als Mann in einer Männerwelt agiert habe. Jetzt aber wandelt diese Männerwelt sich langsam zu einer Menschenwelt, und plötzlich soll ich betrauern, dass die Privilegien von Männern wie mir weniger werden? Ich soll besorgt sein und einstimmen in den Chor derer, die nicht damit klarkommen, dass sie abgeben und kooperieren müssen?

Nein, ohne mich, dafür habe ich gar keine Zeit. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, die Nachmittage mit meinen Kindern, die Besäufnisse mit anderen Jetzt-Männern und die Gehaltsschecks meiner Frau zu genießen.

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Buchrezension: „Das Geschlechterparadox“ von Susan Pinker

Auf Zanzibar entdeckte ich in unserem kleinen, luxuriösen Strand-Resort am vorletzten Tag das Bücherregal, dessen Fund mich gut unterhielt und geistig rege hielt. Wer auch immer das Buch „Das Geschlechterparadox. Über begabte Mädchen, schwierige Jungs und den wahren Unterschied zwischen Männern und Frauen“ von Susan Pinker gelesen und dort für andere Gäste deponiert hat – es begleitete mich zum Strand und auf dem langen Rückflug.
Normalerweise schreibe ich nur über Bücher, die ich (fast) ohne Wenn und Aber empfehlen kann. Dies trifft auf den vorliegenden Band nicht zu, dennoch möchte ich mich damit auseinandersetzen.
Kurz gefasst stammt Susan Pinker aus der gleichen Familie, zu der Steven Pinker gehört – letzterer ist jeder Linguistin, Logopädin und vielleicht auch Pädagogin ein Begriff. Sie ist Psychologin und Journalistin und beschreibt sich als eine Feministin der 70er und 80er Jahre. Sie habe an die Gleichheit der Geschlechter geglaubt, bis sie festgestellt habe, dass Frauen und Männer in ihrer Genetik und Biologie fundamental unterschiedlich seien und letztendlich völlig verschiedene Lebensziele hätten, was als Folgerung darin münde, dass Männer Karriere machten und Frauen nicht. Weil Frauen nicht wollten. Oder weil sie es versuchten, schafften und dann auf dem Höhepunkt oder kurz vor dem Zenit ihres Erfolgs „etwas Sinnvolles, Soziales“ tun würden oder einfach bei ihren Kindern zu Hause sein wollen.
Elendig lange Kapitel über die Auswirkungen des bereits im Fötus wirkende Testosteron sowie die beispielhaft für das Männliche stehenden Asperger-Autisten haben mich sehr ermüdet und genervt. Dass die Dame in die gleiche Posaune bläst wie Luann Brizendine mit ihrer Denkweise über die deterministischen Auswirkungen des Körpers auf den Geist ist unübersehbar.
Doch so sehr es mich fuchsig macht, wenn eine Dame sich als Feministin darstellt, um dann zu erzählen, dass Frauen ein gemütliches Familienleben der harten Karriere vorziehen und es aufgrund ihrer Biologie auch einfach das Schlauste für sie ist: Manches hat mich zum Nachdenken gebracht.
Ich bin zutiefst der Überzeugung, dass es die viel zitierte gläserne Decke gibt, dass nach wie vor viele Männer durch Beziehungen und Gefälligkeiten Karriere machen und dass Frauen auf bestimmten Posten einfach nicht erwünscht sind. Ja, ich bin für die Quote. Völlig egal, was die Männer davon halten: Wer weiß und männlich ist, hatte mit seinen Geschlechtsgenossen so viele Jahrtausende das Ruder in der Hand, dass sie keinerlei Grund zur Beschwerde haben – weder sachlich noch emotional auf Bild-Zeitungs-Niveau.
Von daher stimme ich der Kernaussage des Buches, dass Frauen überall umfassend gefördert würden, die Männer überholten und dann im Laufe der Karriere ausstiegen, um „etwas Sinnvolles, Soziales“ zu machen, nicht zu. Es gibt hinreichend Frauen, die mehr Einfluss nehmen möchten, was ihnen bisher verwehrt bleibt; und die weit und breit keinen Mentor und keine Mentorin haben, die ihnen den Weg ins Eckbüro ebnen.

Dennoch stimmt es mich nachdenklich, dass eine der Thesen stimmt:
Männer suchen sich Jobs, die Geld und Aufstieg verheißen,
Frauen suchen sich Jobs, die erfüllend sind und auch in Teilzeit machbar.
Kurz: Männer arbeiten in Industrie und Wirtschaft, sitzen viel im Büro und verdienen viel, Frauen arbeiten eher für soziale oder staatliche Träger sowie unbezahlt für Kinder und zu pflegende Angehörige und verdienen wenig.
Das ist bedauerlicherweise eine Tatsache, egal wie blöd die sonstigen Thesen der Autorin sind. Nun behauptet sie, dass es daran läge, dass Männer einen klaren Plan in Bezug auf ihre Tätigkeit und ihr Vorankommen hätten und Frauen keine oder nur diffuse Vorstellungen von ihrer Arbeit und ihrer Zukunft. – Was dadurch unterstützt wird, dass es die Frauen sind, die für die Kinder beruflich pausieren und für die zu pflegenden Angehörigen später ebenfalls. Das bedeutet, dass vorrangig Frauen Teilzeit arbeiten, wodurch sie bezüglich des Einkommens und der Karriere weiterhin im Rückstand sind und diesen nur selten aufholen können.
Frauen handeln in ihren Entscheidungen, die ihre Arbeit betreffen, flexibler:
Sie wechseln die Arbeitsstelle, wenn es ihnen keine Freude mehr macht, wenn sie ihre Aufgaben als sinnlos empfinden, wenn sie moralisch nicht den Praktiken des Arbeitsgebers zustimmen oder wenn sie sich um die Familie (Babies, Kinder und Senioren) kümmern möchten. Damit ist klar, dass gerade Lebensläufe und strategischer Aufstieg in die höchste Chefetage selten entstehen.
Traurig für die geringe Zahl der Frauen in hohen Positionen, wo Entscheidungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik fallen, aber wahr.

Nun stellt sich die Frage:
Warum hat mein Mann einen technischen, gut bezahlten Beruf, und ich bin unterbezahlte Logopädin?
Klar, weil er der mathematisch Begabte ist und ich die sprachlich Begabte.
Weil Tätigkeiten, die vorrangig von Männern ausgeübt werden, weiterhin bedeutend besser bezahlt werden als Tätigkeiten, die vorrangig von Frauen ausgeübt werden.
Pilot, Architekt, Jurist – Pädagogin, Arzthelferin, Friseurin.
Mir fällt etwas auf – das Gefälle.
Leider können wir nicht feststellen, was Ursprung und was Folge ist:
Mögen Frauen schlecht bezahlte Berufe so gern, weil sie sozial und kreativ sind,
oder sind soziale und kreative Berufe schlecht bezahlt, weil sie vorrangig von teilzeitarbeitenden und genügsamen Frauen ausgeübt werden?
So oder so gibt es eine klare Verteilung, welche Berufe von welchem Geschlecht ergriffen werden, sowie welches Geschlecht Vollzeit arbeitet und welches von einer Teilzeit-Stelle in die nächste rutscht.
Bedauerlicherweise sehe ich nicht, dass sich das langfristig ändert.
Ganz ehrlich, selbst wenn meine Ehre als Feministin auf dem Spiel steht – ich habe trotzdem keine Lust auf MINT. Und ob ich Karriere machen wollte, wenn ich könnte?
Mehr Geld möchte ich haben, um endlich angemessen honoriert statt mit Peanuts abgespeist zu werden. Mehr Einflussnahme und Gestaltungsmöglichkeiten, die nicht automatisch unbezahlt und damit „ehrenamtlich“ laufen, auch. Aber Aufsteigen, um schließlich in gehobener Verwaltungsposition zu sitzen? Das sieht für mich nach keiner Verbesserung aus.

An dieser Stelle halte ich die Frage fest, ob eine klassische Karriere überhaupt erstrebenswert ist.
Viele Frauen finden es ja offensichtlich nicht, sonst würden sie nicht Floristin oder Hebamme werden. Dennoch gibt es genug Frauen, die beruflich aufsteigen wollen und von der Möglichkeit eines erfolgreichen Lebenslaufs hin zu einer einflussreichen Position von den Entscheidungsträgern abgehalten werden.
Davon unabhängig habe ich in meiner Generation den Eindruck, dass Männer ebenfalls keine Lust auf Karriere haben – und auf den Trichter ist Susan Pinker noch nicht gekommen. In ihrem Buch wollen Männer aufsteigen und Frauen sinnerfüllt leben – in meiner Generation hat kaum Jemand Pläne, die weiter als ein paar Jahre gehen. Teilzeit wird inzwischen auch von Männern gewünscht, um mehr Raum für persönliche Interessen zu haben. Start-Ups funktionieren ebenfalls nur, wenn Menschen Ideen umsetzen und dafür ihr festes Gehalt riskieren – ein Merkmal unserer Generation bei beiden Geschlechtern. Dass Familienarbeit geteilt wird, spricht sich bei den jüngeren Männern langsam herum – viel zu langsam für eine wirkliche Revolution gegen alte Rollenbilder, aber immerhin, es ist (gemäääächlich) im Fluss. „Spaß haben und die eigenen Tätigkeiten als sinnvoll erleben“ zählt längst auch für Männer, und das jenseits von Strip-Club-Besuchen der Mittfünfziger Chefriege.

Die Generation Y gilt als vergleichsweise gut ausgebildet, oft mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss.[2] Sie zeichnet sich durch eine technologieaffine Lebensweise aus, da es sich um die erste Generation handelt, die größtenteils in einem Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen ist.[3] Sie arbeitet lieber in virtuellen Teams als in tiefen Hierarchien. Anstelle von Status und Prestige rücken die Freude an der Arbeit sowie die Sinnsuche ins Zentrum. Mehr Freiräume, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, sowie mehr Zeit für Familie und Freizeit sind zentrale Forderungen der Generation Y: Sie will nicht mehr dem Beruf alles unterordnen, sondern fordert eine Balance zwischen Beruf und Freizeit. Nicht erst nach der Arbeit beginnt für die Generation Y der Spaß, sondern sie möchte schon während der Arbeit glücklich sein – durch einen Job, der ihnen einen Sinn bietet. Sie verkörpert einen Wertewandel, der auf gesellschaftlicher Ebene bereits stattfindet, den die jungen Beschäftigten nun aber auch in die Berufswelt tragen.

Wikipedia, 13.07.2014,  20.44 Uhr

In meinen Ohren klingt es so, als seien sich die Geschlechter meiner Generation an dieser Stelle sehr einig: Das wäre uns allen in Hinblick auf den gesellschaftlichen Wandel sehr zu wünschen.

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Angegriffen

„Langeweile, nicht Zweifel,
ist der stärkste Feind des Glaubens

– genauso wie Gleichgültigkeit, nicht Hass,
der stärkste Feind der Liebe ist.“

Peter Kreeft

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Material für den Gottesdienst: Kindgerecht den Heiligen Geist erklären

Bei uns in der Kirche werden die Kinder im ersten Teil des Gottesdienstes mit dem sogenannten „Wort an die Kinder“ angesprochen und wertgeschätzt. Das passiert durch eine Geschichte, ein gemeinsames Lied, einen Sketch oder Ähnliches – je nachdem, wer sich etwas einfallen lässt. Im Anschluss verlassen sie den Gottesdienstraum und werden in Gruppen betreut, während für die Erwachsenen der Hauptteil des Gottesdienstes und die Predigt beginnt.
Im Folgenden möchte ich mein „Wort an die Kinder“ zum Thema Pfingsten vorstellen, in dem ich versuche, den Heiligen Geist darzustellen – was sich als schwierig erweist, wie die Kinder bald merken. Die Bibelverse, auf die ich mich beziehe, sind hier zu finden:

Apostelgeschichte 2, 2+3

2 Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten.
3 Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ.
4 So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt, (…)

2. Korinther 6, 6

6 Wir lassen uns nichts zuschulden kommen und erkennen Gottes Willen; wir sind geduldig und freundlich, Gottes Heiliger Geist wirkt durch uns, und wir lieben jeden Menschen aufrichtig.

Heute ist Pfingsten.
Zu Ostern ist Jesus erst gestorben und dann vom Tod auferstanden. Er hat danach alle seine Freunde, die Jünger, getroffen und  mit ihnen Zeit verbracht. Dann ist er zu Himmelfahrt zurück zu Gott in den Himmel geflogen, auf einer Wolke. Die Jünger saßen jetzt ganz bedrückt zu Hause, wo sie sich alle bei einem getroffen hatten, und wussten gar nicht, wie es ohne Jesus weiter gehen soll. Da ist plötzlich etwas passiert – der Heilige Geist ist gekommen. Das nennen wir Pfingsten, als Gott den Heiligen Geist zu den Jüngern geschickt hat, damit sie sich nicht mehr so allein fühlen.
Aber wie? Und was ist der Heilige Geist eigentlich? Wir wollen mal gucken.

Kommt bitte nach vorne zu mir, ich habe eine Tasche voller Sachen. Jede und jeder darf sich hier etwas raus nehmen. Ihr haltet es hoch, und ich erzähle etwas dazu.

  • Du hast einen Taschentücher-Geist. Das ist ein Geist, aber den habe ich selbstgemacht und deshalb ist das nicht der Heilige Geist. Der ist leider für nichts gut.

  • Dann ist hier ein leeres Blatt. Den Heiligen Geist kann man nicht sehen. Hier könnte der Heilige Geist unsichtbar rauf gemalt sein, aber weil es unsichtbar ist, erkennen wir es nicht. Oder siehst du da den Heiligen Geist drauf? Nee, ich auch nicht. Also ist das auch für nichts gut.

  • Einen Föhn für Wind haben wir hier, weil in der Bibel steht, dass vom Himmel ein lautes Brausen kam und ein doller Wind, der ins Haus zischte wie ein Sturm. Mit dem Sturm zusammen kam der Heilige Geist zum ersten Mal zu Jesus` Freunden. Aber hier brauchen wir jetzt keinen Föhn, der uns Wind macht. Der Heilige Geist ist ja doch anders als der Föhn.

  • Streichhölzer für Feuer hast du in der Hand, weil in der Bibel steht, dass es wie kleine Flammen aus Feuer aussah, die durch den Sturm zu den Freunden von Jesus kamen. Aber die Streichhölzer sind NICHT der Heilige Geist und helfen uns auch nicht weiter.

  • Also haben wir hier gar nichts mehr, woran wir den Heiligen Geist erkennen können. Mist.

  • Jetzt muss ich mir mal kurz mein Oberteil ausziehen, da will ich euch auf meinem Arm was zeigen. Hier: „Heiliger Geist“ steht auf dem Arm. Wir brauchen gar nichts für den Heiligen Geist, weil der schon längst da ist. Hier, auf meinem Arm steht es: Der Heilige Geist ist ganz dicht bei mir, sogar in mir, und hilft mir, wenn ich Angst bekomme oder alleine bin oder traurig bin oder nicht mehr weiter weiß. Ich merke vielleicht nicht, dass der Heilige Geist in mir ist, aber in der Bibel verspricht Gott uns, dass jede und jeder von uns den Heiligen Geist in sich hat. Unsichtbar, aber stark. In euch genauso. Und plötzlich merken wir, dass wir richtig gute Sachen machen können, weil der Heilige Geist in uns drin damit anfängt. Auch in euch, und dafür sind wir Gott dankbar. Das feiern wir zu Pfingsten.

Weiteres Material für Impulse mit Kindergruppen:

Frühjahrsputz im Herzen
Wie leben wir Christen Gemeinschaft?
Danke-Konfetti für Erntedank
Fasching: Wollen wir echt sein oder Masken tragen?
Großzügigkeit: Weihnachten im Schuhkarton

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst philosophische Nachmittage plant oder Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Exerzitien im Alltag: Rumination

Nachdem ich bereits über den Kurs „Exerzitien im Alltag“ schrieb, möchte ich eine der Übungen teilen. Sie nennt sich „Rumination“, was „auf etwas Kauen, Wiederkäuen“ bedeutet und in der spirituellen Praxis meint, dass ich einen Bibelvers oder ein zentrales Wort in mir bewege. Ich wiederhole den Vers ständig, damit er mir „in Fleisch und Blut übergeht“ und die kognitive Ebene verlässt, weil er sich in mir verankert.
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Hier erzähle ich das Vorgehen in einer Gruppe, wie ich es erlebt habe – allein in einem ruhigen Raum ist es natürlich ebenso möglich.

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Zu Beginn wird ein Text vorgelesen, in unserem Fall waren es die ersten sechs Verse des Psalm 139.
Dann wird das Blatt in der Runde weitergeben.
Jede Person liest, so weit sie mag, bis sie an ein Wort kommt, dass sie berührt. Dort hält sie inne und gibt den Text weiter. Auf diese Weise wird der Text mehrfach in der Runde vorgelesen.
Anschließend bekommt jede Person drei kleine Glassteine. Alle verteilen sich im Raum und gehen langsam (oder ziehen sich in eine ruhige Ecke zurück), um ein bestimmtes Wort oder eine Passage des Textes zu wiederholen. Nach jeder Wiederholung wandert ein Glasstein in die jeweils andere Hand, um sich selbst zu zentrieren und aufmerksam zu bleiben. Sind alle Steine in der anderen Hand angekommen, wandern sie unter Wiederholen des Wortes oder Verses langsam wieder zurück.
Zum Schluss wird erneut von einer Person langsam der Text als Ganzes vorgelesen, und die anderen sprechen jeweils das Wort oder die Passage mit, die sie besonders bewegt hat.
In einer Gesprächsrunde erzählt jede/r, welches Wort oder welche Passage sie/er genommen hat und warum.
Außerdem kann eine Farbe oder ein Eindruck genannt werden, der dabei entstanden ist.
Wie erlebe ich dieses Wort, diesen Vers?

Die Übunge dient dazu, die Bibel jenseits des flüchtigen Lesens und ebenso jenseits des Nachdenkens praktisch erlebbar zu machen. Der Vers oder das Wort setzt sich ganz anders im Herzen und im Gedächtnis ab, wenn ich es vielfach wiederhole und gemeinsam mit anderen neue Zugänge dazu finde.

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Du bist der geliebte Mensch


Alles, was ich dir sagen möchte,
ist in dieser Zeile zusammengefasst:
„Du bist der geliebte Mensch“,
und ich kann nur hoffen,
dass du diese Worte als direkte Anrede auf dich aufnehmen kannst,
dir zugesprochen mit aller Zärtlichkeit und Kraft,
die Liebe nur je haben kann.
Mein einziger Wunsch ist, dass diese Worte
in jeder Zelle deines Wesens widerhallen mögen:
„Du bist der geliebte Mensch.“

 

Henri Nouwen

 

P1030221

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Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin.
Du hast gesagt, dass jeder kommen darf.
Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann.
Was mich besser macht vor dir, das hast du längst am Kreuz getan.
Und weil du mein Zögern siehst, streckst du mir deine Hände hin,
und ich darf so zu dir kommen, wie ich bin.

 

Manfred Siebald

aus: „Feiern & Loben ° Die Gemeindelieder“, Bundes-Verlag Witten

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Mit wichtigem Auftrag unterwegs


„Ich hoffe, dass Ihnen bewusst ist,
wie sehr Ihre Familie, Ihre Freunde, Ihre Gemeinde, Ihr Wohnort
und diese Welt Sie brauchen.

Lassen Sie nicht zu,
dass Ihr wahres Ich dabei verloren, begraben oder abgewertet wird.

Was in Ihnen steckt, ist wichtig.
Ihr wahres Ich ist wichtig!“

Lynne Hybels

 

aus: Birgit Schilling, „Berufung finden und leben. Lebensplanung für Frauen“