aufmerksam, feminin, glaubhaft

Wer sich hässlich fühlt, erhöht die Kaufkraft. Oder: Von 15 bis 75 Jahren sexy bleiben

„Diesen Druck auf den Körper, den spüre ich schon seit der Pubertät. Überall muss man perfekt sein, und es wird suggeriert, dass das auch möglich ist. Man muss nur fleißig und diszipliniert genug sein. Und das war für mich damals schon heftig, aber heute ist es viel heftiger,“ sagt sie. „Wenn ich heute perfekt geschminkte und gestylte 13-jährige Mädchen sehe, dann denke ich: Irgendjemand verdient gerade verdammt viel Geld damit, dass diese Mädchen sich mit ihrem Gesicht und ihrem Körper schlecht fühlen und glauben, sie müssten sich zukleistern.“

Carolin Kebekus in „Brigitte“ 19/2015

Das passende Video von Carolin Kebekus: „Ich muss fickbar bleiben, ich habe in diesen Körper investiert“.

 

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Gibt es hier einen Ort, wo Mädchen wachsen und erwachsen werden können, wie sie wollen?

Gäste & Feste, glaubhaft, kreativ

Gestaltung des hundertjährigen Jubiläums der Kirchengemeinde

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Nach Wochen des Vorbereitens fand das hundertjährige Jubiläum des Kirchenbaus „meiner“ Gemeinde statt. Schon lange vorher hatte ich recherchiert, Materialien besorgt, Wimpelketten genäht, entworfen und gebastelt. Am Sonntag zuvor waren wir mit der Leiter in luftiger Höhe unter der Saaldecke unterwegs, um Pompoms und Papierrosetten aufzuhängen. Leider ist das Licht zum Fotografieren dort immer so schlecht, dass ich nur einen Versuch wagte…

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Zu Hause hatte ich an vielen Abenden Fische aus Papier gefertigt, Kacheln zum Beschweren der Servietten gestaltet und Blumenstecker mit einer „100“ entworfen. Da ich während des Fests die ganze Zeit koordinierte und kaum Ruhe zum Fotografieren fand, sind nur wenige Bilder der endgültigen Dekoration entstanden.

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Wie immer bei gemeinsamen Aktionen sieht der endgültige Eindruck nicht komplett aus wie in der Planung, weil die Küchenfee noch bunte Becher mit Geschirr platziert und die PR-Beauftragten überall bunte Postkarten mit dem Jubiläumsmotiv auslegen.

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Am Tag zuvor war ich auf dem Wochenmarkt unterwegs, um passende Blumen zu besorgen. Mit der Marktfrau konnte ich mich unter Verwendung der Argumente „Kirchenjubiläum“ und „mit Spendengeldern muss man sorgsam umgehen“ auf einen guten Preis für zwei Paletten Ballonblumen einigen.

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Zum Glück hatten wir warmes Sommerwetter mit gelegentlichen Wolken, sodass das Fest rund um die Kirche stattfinden konnte.

 

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Als regensichere Variante war der Gemeindesaal ebenfalls geschmückt und wurde am Sonntag nach dem Gottesdienst genutzt.

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Am Dienstag werden die Ballonblumen die Tische für das Treffen der älteren Generation schmücken, danach werden sie raus gepflanzt und sollen im nächsten Jahr wiederkommen (winterhart sind sie). Wenn das nicht langfristig investiert ist -besser kann niemand mit Spendengeldern umgehen… 😉

Kreative Werke gibt es auch beim CreaDienstag, bei DienstagsDinge, Handmade on Tuesday und bei Meertje zu sehen.

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Geborgenheit in Gott

Geborgenheit in Gott

Wo immer Du gehst,
Wo immer Du stehst,
Was immer Du tust,
Wo immer Du ruhst,
Du bist in Gottes Hand
Und bist dort wohl geborgen.

Er ist Dein Vater,
Der Dich liebt,
Und Dir die Kraft
Zum Leben gibt.

ER hat Dich
In Seine Hand geschrieben;
Auf ewig bist Du Sein.

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  Heinz Pangels, 1981

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Dieses Gedicht fand ich bei der Recherche für einen Abend in unserer Gemeinde. Mir hat der Segen gleich gefallen – nur die hartnäckige Benennung von Gott als „Vater“ stört mich, weil der Name Gottes „Jahwe“ so viel mehr bedeutet als das ewige „Herr und Vater“. Seit Jahrhunderten einseitig übersetzt und unreflektiert weitergegeben, hat die vielschichtige Bedeutung der Bezeichnung „Gott“ im christlichen Glauben viele Facetten verloren.

Ein sehr guter Text zum Thema „Warum es die Bibel verfälscht, Jahwe stur mit „Herr“ zu übersetzen“, ist hier zu finden. Sehr eindrücklich!

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Arbeitsreiches Leben – lebenswerte Arbeit?

 

Und wieder sagte Marcuse einen Satz, der mich wegen seines utopischen Inhalts begeisterte. Er sprach von der realen Möglichkeit „eines Lebens, das nicht mehr als Hauptinhalt lebenslang die entfremdete und entmenschlichte Arbeit hat. Ein Leben, das um des Lebens willen gelebt werden wird und das den Genuss des Lebens erlaubt.“

aus: Ulrich Wickert, „Neugier und Übermut. Von Menschen, die ich traf“

 

 

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Gebet um Weisheit

Aus den heutigen „Herrnhuter Losungen“:

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Himmlischer Vater, lehre mich, deinen Willen zu tun.
Du hast einen Plan mit meinem Leben,
lass mich den nicht durch eigenwilliges Tun verderben.

Behüte mich vor Ungeduld und vor voreiligen Schritten.
Lass deine Kraft mir offenbar werden,
damit ich etwas sei zum Lobe deines Namens.

Marie Hüsing

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Ich, neu erlebt

Geburtstag30

„Wir möchten etwas tun, aber wir meinen, dass es das richtige Etwas sein muss, und dabei denken wir natürlich an etwas Bedeutendes. Wir sind es, die bedeutend sind, und das Etwas, was wir tun, kann etwas Festliches und Kleines sein: Tote Pflanzen wandern in den Müll; löchrige Socken wandern in den Abfall. Wir werden von Verlusten getroffen und von Hoffnungen angestachelt. Durch die Arbeit mit den Morgenseiten (Anmerkung: einer Art Tagebuch) nimmt unser Leben eine neue und vielleicht buntere Form an. Wer hat diese Azalee gekauft? Woher kommt die plötzliche Vorliebe für Rosa? Stellt das Bild, das du da aufgehängt hast, ein Du dar, auf das du dich zubewegst?
Ihre Schuhe kommen Ihnen abgetragen vor. Sie sortieren sie aus. Ein Flohmarkt in einer Garage wird organisiert, und Sie spielen den Gastgeber. Sie kaufen eine Erstausgabe und investieren in neue Bettwäsche. Ein Freund fragt zum wiederholten Mal, was plötzlich in Sie gefahren ist, und Sie machen den ersten Urlaub seit Jahren.
Die Uhr tickt, und Sie hören sie schlagen. Sie machen bei einem Museum halt, setzen Ihren Namen auf die Liste für den Sporttauchkurs und verpflichten sich, den Samstagmorgen zur Besinnung zu nutzen.
Entweder Sie verlieren den Verstand, oder Sie erobern Ihre Seele. Das Leben ist als Künstlertreff (Anmerkung: Ein Termin mit meiner inneren Künstlerin, um das kreative Bewusstsein zu nähren. Ein Ausflug, ein Spiel.) gedacht. Deswegen wurden Sie erschaffen.“

aus: Julia Cameron, „Der Weg des Künstlers“

Das Buch habe ich in diesem Artikel vorgestellt.

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Liebe zählt keine Chromosomen

Blatt2

Das Video „Love doesn´t count chromosomes“ entdeckte ich bereits vor längerer Zeit auf einem Blog. Leider habe ich mir den Link nicht sofort gespeichert, sodass ich jetzt das ganze (große…) Internet durchforste, um es endlich wiederzufinden und zu teilen.

Während meiner Recherche fand ich ein „Vorstellungsgespräch“ eines Jungen mit Trisomie 21, das Video nennt sich „The Simple Interview“.

Oder diese Menschen, die alle ganz besonders sind – für Fremde besonders seltsam, für Familie und FreundInnen besonders wertvoll: International Down Syndrome Coalition

Wir sind uns viel ähnlicher, als dass die Unterschiede überwiegen: Das Video ist weiterhin nicht das gesuchte, es gefällt mir dennoch. Was mir aber bereits zum zweiten Mal innerhalb meiner heutigen Recherche auffällt: Auch Mädchen und Frauen mit Trisomie 21 legen großen Wert darauf, dünn zu sein. Wirklich makaber, dass selbst „Behinderung nicht vor Schlankheitswahn schützt“. Klingt böse, ist es auch.

Blatt1Und endlich ist es da, das gründlich gesuchte Video: Liebe zählt keine Chromosomen, Love doesn´t count chromosomes.
Viel Freude damit!

aufmerksam, glaubhaft

Die Welt und wir

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Alles, was das Böse zum Siegen braucht,
sind gute Menschen, die nichts tun.

Edmund Borke, brit. Staatsmann

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Kompass

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Wir sind nicht nur verantwortlich für das,
was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun.

Moliere

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Kompass2

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Viel ist schon gewonnen,
wenn nur eineR aufsteht und NEIN sagt.

Berthold Brecht