Stauden vom Müll für das Nachbarschaftsbeet retten: Mehr Spaß als Einkaufen

Wer hätte gern langlebige Stauden in 1a Qualität?
Einfach mal in den Park oder auf den Friedhof gehen, wo jetzt die Winterbepflanzung rausgerissen und auf riesigen Müllbergen angehäuft wird.
Da mir das viele Menschen immer noch nicht glauben möchten, hier ein spontanes Foto von heute Nachmittag:
Ein Blumenhaufen mitten auf dem Friedhof, bis auf wenige Heidepflanzen alles tipp-topp!

Inzwischen bearbeite ich das zweite Areal zwischen Parkplätzen, Straße, Radweg und Fußweg: Hier steht eine große Linde, unter der ich Giersch entferne und seit einer Weile gerettete Blumen pflanze. Aufgrund der starken Fröste ist in den letzten Wochen vieles direkt wieder erfroren, so fange ich von vorne an…

Im Hintergrund meine Miniversion der Benjeshecke sowie die Salatschüssel als Vogeltränke.
Da die geretteten Skimmia aus dem letzten März so fantastisch geblüht und die Bienen versorgt haben, als sonst nichts blühte, habe ich wieder kräftig Skimmia vom Müllberg gesammelt. Sie wächst im ursprünglichen „Nachbarschaftsbeet der zweiten Chance“ ganz hervorragend und übersteht sowohl Sommerhitze als auch endlosen Regen. Wunderbar, dann kann sie in meinem Expansionsbeet eine Verkehrsinsel weiter direkt wieder eine blühende Hecke bilden.
Rund um die Salatschüssel-Vogeltränke pflanzte ich Farn, um den Vögeln an der Durchgangsstraße mehr Schutz zu bieten.

Der gefällte Apfelbaum aus dem Hinterhof dient hier als Totholzhabitat:
Sooo viele Lebewesen leben in und vom Totholz, zusätzlich schafft es eine schöne Struktur als Gartenelement. Rundherum setzte ich Gräser sowie dunkellaubige Heuchera.

Auch Christrosen rettete ich und pflanze sie möglichst nah der Linde, damit sie selbst bei tropischen Sommertemperaturen nahe des Baumstamms schattig und kühl stehen. Davor ist das Band aus Heuchera zu sehen sowie eine Azalee, die sich drinnen nicht wohlfühlte.

Hier sind die gruppierten Heuchera rund um das Totholz gut zu erkennen, davor setzte ich Gras, um den natürlichen Charakter zu unterstreichen. Und weil ich Gräser mag. Und weil ich heute viele schöne Gräser vor der Vernichtung bewahren konnte.

Pflanzen sollten gruppiert gesetzt werden, weil es optisch harmonischer wirkt als einzeln verteilte Exemplare der gleichen Sorte oder ganz viele verschiedene Stauden: Hier schön sichtbar an den Skimmien mit ihren roten Knospen. Ebenso an den Farnen und den Heuchera (oben).

So sieht das neue Nachbarschaftsbeet am Ende des Nachmittags aus: Noch nicht fertig, aber schon gut bestückt und vor allem schön strukturiert.
In die noch leere Mitte kann ich einjährige Blumen aussäen oder eine Samenmischung für eine Blühwiese ausbringen.

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