Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance jetzt mit Benjeshecke

Mein preisgekröntes „Nachbarschaftsbeet der zweiten Chance“ ist so eng bepflanzt, dass ich bereits eine Verkehrsinsel weiter expandiert bin. Hier steht eine große Linde, auf der linken Hälfte habe ich schon angefangen zu pflanzen. Das zeige ich bei besserem Licht später mal… Die rechte Hälfte nahm ich heute in Angriff:
Zuerst rettete ich eine Reihe kleiner Eiben aus dem Müll und schaffte sie mit dem Fahrrad zur öffentlichen Grünfläche zwischen den Parkplätzen. Ich buddelte sie mit etwas Abstand zueinander ein, sodass sie eine dichte Hecke bilden können und die Tiere, die hier Unterschlupf finden sollen, von der Straße abschirmen.Vor die kleinen Eiben steckte ich zwei Reihen mit Ästen und den Spießen, an denen sonst die Namensschildchen für Blumen im Geschäft ausgestellt werden. Natürlich auch vom Müll gerettet, hier kommen sie jetzt wieder zum Einsatz. Neulich wurde ein sehr alter Apfelbaum im Innenhof gefällt, dessen Äste wollte ich unbedingt weiterverwenden. Alte Obstbäume sind soooo ein wertvolles Habitat für eine unzählige Auswahl verschiedener Tiere und Mikroorganismen, dass jeder gefällte Baum ein riesiger ökologischer Verlust ist. Selbst total abgestorbene Bäume bieten ein komplettes Ökosystem, das so lange besteht, bis der Baum endgültig vor Ort dank verschiedenster Lebewesen kompostiert ist.

Also sammelte ich im Hinterhof diverse Zweige des alten Apfelbaums ein und schichtete sie zwischen meine Stäbchen: So entstand eine Benjeshecke. Normalerweise wird eine Benjeshecke natürlich in viel größerem Maßstab aus Totholz errichtet, aber die Miniversion tut’s auch. Sie bietet Futter und Verstecke für Insekten, die wiederum von Vögeln verzehrt werden können. Außerdem gibt sie Schutz, sodass die Tiere meine Wasserstelle aus der alten Salatschüssel hoffentlich etwas ungestörter vom Straßenlärm nutzen können.So sieht der Spaß von der Straße aus: Erst die Eiben, dann die Benjeshecke. Oder zumindest ihr Anfang…

Bei einer zweiten Runde zum Staudenretten fand ich noch zwei Farne, einen Efeu und weitere kleine Nadelgehölze, die ich rund um die Benjeshecke und die Wasserstelle gruppierte. Im kargen Winterlicht sieht das alles recht bescheiden aus, aber erstens werde ich weiter pflanzen und zweitens werden die geretteten Pflanzen mit steigenden Temperaturen deutlich an Größe zulegen.

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